Facebook-Partys können gefährlich werden, weil sie nicht kontrollierbar sind. Aber nicht, weil alle Feiernden gezielt auf Ärger aus wären – auch wenn dieses Bild in der Öffentlichkeit gerne gezeichnet wird.

Facebook-Partys – das ist das Bild, das in der Öffentlichkeit gerne gezeichnet wird – sind Gewalt, Alkohol, Drogen und Vandalismus einer feiersüchtigen Jugend. Mit Schuld an diesem Bild, das muss selbstkritisch gesagt werden, ist eine Medienberichterstattung, die dieses Phänomen gerne zur sicheren Katastrophe erklärt.

Um das klarzustellen: Es ist nicht erlaubt, zu einer öffentlichen Veranstaltung aufzurufen, ohne für die Sicherheit zu sorgen. Das muss bei jedem Rockkonzert und Volksfest geschehen, also auch bei Partys. Wer das ignoriert, muss die Konsequenzen tragen. Aber: Eine Ansammlung einer großen Gruppe junger Leute ist nicht zwangsläufig ein Sündenpfuhl, in dem es nur um Alkohol, Schlägereien und Vandalismus geht. Dass es bei Facebook-Partys in der Vergangenheit zu Zwischenfällen gekommen ist, ist Fakt, doch war dies nicht Ziel der Veranstaltungen. So etwas kann bei großen, unkontrollierten Menschenansammlung passieren. Genau deshalb sind sie ja nicht erlaubt.

Falsch ist die Annahme, dass alle, die dort auftauchen, darauf aus sind, Ärger zu machen. Wenn laut Einladung zur Facebook-Party im Seepark die „Scheiße gerockt“ werden soll und jemand kommentiert, man werde es den Bullen zeigen, darf angenommen werden, dass das einzelne große Klappen im Schutze vermeintlicher Anonymität des Internets sind.

Das heißt nicht, dass Polizei und Stadt das Ganze einfach geschehen lassen sollten. Sie handeln genau richtig, wenn sie bei ihren Planungen vom Extremfall ausgehen, auch dann, wenn er nicht sehr wahrscheinlich wäre.

Für alle, die sich das Geschehen bequem von außen anschauen, verbieten sich Verallgemeinerungen. Facebook-Partys sind nicht erlaubte Veranstaltungen, bei denen es mangels Kontrollierbarkeit gefährlich werden kann, nicht Zusammenrottungen einer marodierenden feierwütigen Jugend, die auf Ärger aus ist.