Kamen. .
Stadt und Polizei sind alarmiert. In der kommerziellen Online-Gemeinschaft „Facebook“ hat ein anonymer Nutzer unter dem Namen „Tobii Crumble“ (der angeblich in Kamen wohnt) zu einer öffentlichen Party von Samstag, 11. August, bis Sonntag, 12. August, am Galgenberg in Kamen eingeladen. „Ladet einfach alle ein. Jeder soll kommen und dann fett Party. Selbstverpflegung! Jeder bringt sich wat zu saufen mit...“, textet der User in seinem Aufruf zur „Galgenberg Crumble-Party“. Es ist das erste Mal, dass sich Verantwortliche im Rathaus mit einer öffentlichen Facebook-Party im Stadtgebiet konfrontiert sehen.
Hinweis einer Bergkamenerin
Durch eine Bergkamenerin, die sich an die Polizei wandte, bekam man bei den Behörden Wind von der Sache. Der 1. Beigeordnete Jörg Mösgen machte gestern unmissverständlich deutlich, dass die Stadt eine solche Party nicht dulden wird, schon allein, um Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung abzuwehren. „Aus Erfahrungen andere Kommunen wissen wir, dass solche Facebook-Parties mit Alkoholexzessen und Prügeleien einhergehen“, sagte Mösgen, der unmissverständlich deutlich machte: „Wir werden die Durchführung und Teilnahme an dieser Party im gesamten Stadtgebiet verbieten.“ Bei Zuwiderhandlungen sollen Platzverweise ausgesprochen und nötigenfalls mit Zwangsmaßnahmen seitens der Ordnungsbehörde durchgesetzt werden. Amts- und Vollzugshilfe könnte die Polizei auf Anforderung der Stadt leisten.
Einladung an 1968 Personen
Bisher sind über die Internetplattform 1968 Personen zu dieser Party eingeladen, 157 haben bereits eine Zusage gegeben. Zu den wenigen, die abgesagt haben, zählt der Nutzer Dennis Feykes, der den Party-Aufruf so kommentiert: „Wie kann man so dermaßen fertig sein? Wird floppen, es wird Schlägereien geben. Es wird Verletzte, Starkalkoholisierte, die einen Sanitäter benötigen, geben. Die Bullen werden das durchkreuzen, du wirst zahlen, geh’ in ‘ne Diskothek oder so.“
Mögliche Schadens- und Kostenersatzforderungen fürchtet „Tobii Crumble“, der erst seit Dienstag dieser Woche bei „Facebook“ registriert ist, scheinbar nicht: „Weiß doch keiner, wer ich bin, also Arsch lecken...“
„Wir werden alle Möglichkeiten ausschöpfen, die Identität dieses Gastgebers festzustellen“, erklärte Jörg Mösgen dazu. Möglicherweise werde man sich dazu auch selbst des Netzwerkes „Facebook“ bedienen. Ziel ist es dabei in erster Linie, die geplante Party am Galgenberg zu verhindern.