Unna. .

Wenn Zweibeiner in de Urlaub starten, soll der geliebte Vierbeiner oft nicht allein daheim zurückbleiben. Was tun, damit die Anreise zum Zielort möglichst problemlos gelingt. Unsere Zeitung hakte bei der Amtstierärztin für den Kreis Unna, Anja Dirksen, und dem Deutschen Tierschutzbund nach. Die fünf wichtigsten Tipps:

1 Mitnehmen oder nicht? Hunde begleiten gerne ihr Rudel, Katzen mögen Ortswechsel hingegen weniger, es sei denn, die Reise geht an einen bekannten Ort (eigene Ferienwohnung, eigenes Ferienhaus). „Generell gilt abzuwägen, was für das Tier weniger Stress bedeutet, die (kurze) Trennung von der Bezugsperson, oder die weite Reise eventuell in eine völlig andere Klimazone“, mahnen die Tierschützer.

2 Sind Tiere willkommen? „Im In- und Ausland gibt es erfreulich viele tierfreundliche Hotels, Restaurants und Campingplätze, in denen Vierbeiner akzeptiert werden“, sagt Amtstierärztin Anja Dirksen (Kreis Unna). Es sei jedoch ratsam, „sich vorab zu erkundigen, ob Tiere in der Urlaubsunterkunft erwünscht sind“ (Reisebüro). Bei einer Auslandsreise müssen die Tiere zur eindeutigen Identifikation mit Mikro-Chip oder einer lesbaren Tätowierung gekennzeichnet sein. Neben einer gültigen Tollwutschutzimpfung (mindestens vor 30 Tagen, höchstens ein Jahr alt), die vom Tierarzt im neuen EU-Impfpass eingetragenen sein muss, benötigen Hunde, Katzen und Frettchen bei Reisen innerhalb der Europäischen Union kein amtstierärztliches Gesundheitszeugnis mehr. Anja Dirksen: „Bei Reisen in Drittländer kann dies jedoch im Einzelfall erforderlich sein.“

3 Worauf muss ich bei der Reise mit Auto, Flieger, Bahn, Schiff achten? Im Auto sollte der Hund immer hinten Platz finden , in einer stabilen Transportbox oder gesichert durch ein Trenngitter. Katzen ausschließlich in gesicherter Transportbox mitnehmen, „die die Katze schon zu Haue kennenlernen durfte“, empfiehlt der Tierschutzbund.

Bei der Bahn dürfen kleine Tiere bis zur Größe einer Katze (auch Hunde) kostenfrei mitreisen. Bei größeren Hunden und internationalen Touren muss eine Fahrkarte (meist halber Preis) gelöst werden.

Bei Flugreisen sollten Direktflüge bevorzugt werden. Kleinere Tiere bis fünf Kilogramm dürfen meist als Handgepäck mitreisen. Größere Hunde logieren in einer Transportbox (Fachhandel) im Frachtraum. An letzterer sollte eine Mappe mit allen wichtigen Daten (Haltername, Adresse, Telefonkontakt, Kopie Heimtierausweis) zum „lebenden Inhalt“ angebracht sein.

Auf vielen Schiffen (Kreuzfahrt, Fähre) sind Tiere eher unerwünscht. Falls gestattet, unbedingt vorab erkundigen, ob das Tier das Auto, die Transportbox oder den Zwinger fürs Gassigehen verlassen darf.

4 Was sollte ins Reisegepäck? „Zum Reisegepäck gehören natürlich Futter- und Trinknapf“, sagt Anja Dirksen. Eine Flasche Wasser griffbereit haben. Auch Geräte zur Fellpflege (Zecken) und eine Leine dürfen nicht fehlen. „Eine kleine Reiseapotheke (Wunddesinfektion) sollte in Absprache mit dem Tierarzt zusammengestellt werden“, dabei an Schutz vor Krankheitsübertragung (Spray, Halsband) in Leishmaniose-Risikogebieten (Italien, Spanien, Griechenland oder Nordafrika) denken.

5 Nicht vergessen! Auf Schatten achten, auch Tiere können einen Sonnenbrand bekommen. Pipi-Pausen einplanen. Zwölf Stunden vor und während der Fahrt besser nicht füttern, aber viel Trinkwasser anbieten. Weitere Infos zum Urlaub mit Tieren: Tierschutzbund 0228-60 49 627.