Schwerte.

Die Autofahrer waren gewarnt. Und das merkten auch die Beamten, die im Zuge des zweiten landesweiten Blitzmarathons im Einsatz waren. Bis um 16 Uhr passierten im Kreis Unna 1064 Fahrzeuge die Messstellen, davon waren 73 zu schnell, hieß es in dem vorläufigen Zwischenergebnis.

Der Höchstwert einer gemessenen Geschwindigkeitsüberschreitung lag bei 30 Stundenkilometern. Repräsentativ findet Vera Howanietz von der Kreispolizeibehörde Unna diese Werte aber nicht. Da auch die Messpaten, die Leute, die die Kontrollstellen vorgeschlagen hatten, die Beamten besuchen durften, konnten die meisten Autofahrer schon von Weitem erkennen, dass dort etwas im Busch war und verhielten sich verkehrsregelkonform. Außerdem hatten die meisten Verkehrsteilnehmer nicht vergessen, was sie in den Tagen zuvor in den Medien gehört und gelesen hatten.

Zum ersten Mal wurden Bürgervorschläge für potenzielle Messstellen angenommen. Das heißt für den Kreis Unna, dass 36 der insgesamt 38 Messstellen Empfehlungen der Bürger waren. Dazu gehörte auch die Kontrollstelle an der Hagener Straße. In einer Stunde tappten sechs Verkehrssünder in die Radarfalle. Der Schnellste wurde mit 68 Stundenkilometern bei erlaubten 50 geblitzt.

„Obwohl der Blitzmarathon in den letzten Tagen in den Medien groß angekündigt worden war, ging diese Meldung bei einigen Leuten ins eine Ohr rein und aus dem anderen wieder raus“, sagte Kommissar Stefan Silbersiepe. Ferner hätten sich die Polizisten ja auch nicht unbedingt versteckt, so dass die Fahrer frühzeitig hätten bremsen können. Die Nachhaltigkeit dieser Aktion stehe in Frage. Ein großer Teil der Autofahrer würde sich noch höchstens drei bis vier Tage nach der Aktion an die Geschwindigkeit halten und danach wieder aufs Gaspedal treten.

Der Blitzmarathon dauerte von 6 Uhr am Dienstag bis 6 Uhr am Mittwoch.

Einen weiteren hat Innenminister Jäger für den kommenden Herbst angekündigt.