Holzwickede. .

Keckern, Fauchen und wütendes Kreischen und das Geräusch gluckernden Wassers. Es war eine skurrille Szene, die sich den Besuchern der „Extraschicht“ am vergangenen Samstagas vor dem frisch umgebauten Emscherquellhof bot.

Grüngesichtig und mit blauen Haaren booten zwei Studenten der Folkwang Universität der Künste im dichten Chinagras vor dem frisch umgebauten Gehöft eine Live-Performance. Ob es sich dabei um Liebesspiel der Nymphen oder zankende Wassernixen handelte, lag im Auge des Betrachters.

Thema Licht trifft aufs Wasser

Fest stand jedoch, dass sich neben dem diesjährigem Themenschwerpunkt „Licht“ beim Emscherquellhof alles um das nasse Element drehte. So genossen die Besucher in lauschiger Biergartenatmosphäre Geschichten um mürrische Wassermänner und schöne Nixen aus den „Emschersagen“. Packend vorgelesen von dem deutschen Schriftsteller Hartmut El Kurdi.

Die Band „The Grammys“ setzten den Emscherquellhof unplugged auch in musikalischem Sinne, in das rechte Licht. Sanft in tatsächliches Licht getaucht, bot der Emscherhof dann gegen Abend seinen Besuchern noch das Schauspiel zur Sage um die Emscherfee Emrizza.

Mit dem Emscherquellhof gibt Holzwickede quasi seinen Einstand bei der Nacht der Kulturindustrie. Das Gehöft am Quellteich ist seit 200 Jahren stummer Zeuge der Flussgeschichte. Er liefert einen Ausschnitt des Lebens auf einem regionstypischen „Westhellweghofes“. Daher nutzten viele Besucher an diesem Nachmittag auch die Gelegenheit, sich die Umbauten am – für die Öffentlichkeit oftmals unzugänglichen Quellhof – einmal aus der Nähe anzusehen.

Führungen durch den Quellhof

So wurden am Haupt- und Backhaus, sowie am Stallanbau nachträglich die Inneneinbauten vorsichtig zurückgebaut, um das alte Fachwerkgerüst zu sichern. Auch Fassaden und Fenster sowie die Dachkonstruktion und das Innere des Haupthauses wurden entlang historischer Vorbilder restauriert. Hinzu traten ein umweltschonendes, geothermisches Heizugssystem und ein modernes Abwasser- und Wiederaufbereitungssystem. Die Emschergenossenschaft nutz die Räumlichkeiten des Quellhofs überwiegend für interne Schulungen und Seminare, versucht ihn aber „wann immer es geht“ für Interessierte offen zu halten.