Brambauer. . Die Welt kann so kompliziert sein. Die hiesige Unternehmensberatung „Orgatech“ hat eine Software namens „Optikon“ entwickelt, ein lernendes System zum Konformitätsabgleich von Daten und Prozessen. Was sich so schwer liest, ist eigentlich ganz einfach: Das Computerprogramm überprüft, ob Datensätze schlüssig sind und vergleicht diese auch noch.

Die Welt kann so kompliziert sein. Die hiesige Unternehmensberatung „Orgatech“ hat eine Software namens „Optikon“ entwickelt, ein lernendes System zum Konformitätsabgleich von Daten und Prozessen. Was sich so schwer liest, ist eigentlich ganz einfach: Das Computerprogramm überprüft, ob Datensätze schlüssig sind und vergleicht diese auch noch.

Das Unternehmen hat zusammen mit dem Fraunhofer-Institut, finanziert mit Bundesförderung, das Programm entwickelt, das in einer kleineren Form in jedem Computerprogramm steckt. „Das Programm macht einen Datenvergleich. Ähnlich wie die Rechtschreibprüfung in einem Schreibprogramm wie Word“, sagt Geschäftsführer Bernhard Kurpicz.

Kompliziertes einfach machen

Das Programm mit der komplizierten Beschreibung ist dafür da, die Arbeit für Unternehmen zu erleichtern. Etwa bei Ausschreibungen. Diese können tausende Seiten dick sein. „Die ganze Welt ist genormt“, sagt der studierte Maschinenbauer Kurpicz. Unternehmen müssten all die DIN- und ISO-Normen aus den Ausschreibungen mit dem Profil des Unternehmens vergleichen. Erst dann wissen die Mitarbeiter, ob ihr Arbeitgeber in Frage kommt. Optikon kann das automatisieren: Die Anforderungen werden digital eingelesen und dann mit dem Unternehmen verglichen. Am Ende kommt eins von drei Ergebnissen: Die Firma erfüllt die Anforderungen zu 100 Prozent, nur teilweise oder gar nicht.

„Nach einer einstündigen Schulung von Mitarbeitern haben wir die Prüfungszeit für Ausschreibungen halbiert“, sagt Entwickler Steve Brischke.

Nach einer Testphase mit den Lüner Unternehmen „GPS“ und „Langen & Sondermann“ hat Orgatech mit der Deutschen Bahn den ersten großen Partner an Land gezogen, der seine Prozesse optimieren möchte.

Denn Optikon könne noch viel mehr als das bloße Vergleichen der Ausschreibung mit einem Profil. „Es überprüft Dokumente, auch Bilder, auf Konsistenz und Inkonsistenz“, sagt Kurpicz. Das sei enorm wichtig, weil bei großen Projekten mehrere Mitarbeiter Dinge unterschiedlich auffassen. „Für die einen ist es eine Box, für andere eine Kiste“, sagt Kurpicz.

Sogar Texte könne es auf einfache Weise vergleichen. An Universitäten könne das Programm vergleichen, ob Doktorarbeiten abgeschrieben wurden – selbst wenn Sätze umgeschrieben wurden. „Optikon kann auch das Urheberrecht etwa in Internetshops überprüfen“, gibt Kurpicz ein weiteres Anwendungsbeispiel. Deshalb können Anwender das System nicht nur mit Text füttern, es ist auch imstande Bilder zu vergleichen.