Lünen. . Wenn es um Kupferdiebe geht, sind aktuelle Zahlen schnell inaktuell. Am Mittwoch informierten Wohnungsbaugesellschaft (WBG) und Bauverein über neue Maßnahmen zum Schutz, aber die Statistik, die Ernst-Dieter Standop ausgedruckt hatte, stimmte schon nicht mehr.

Wenn es um Kupferdiebe geht, sind aktuelle Zahlen schnell inaktuell. Am Mittwoch informierten Wohnungsbaugesellschaft (WBG) und Bauverein über neue Maßnahmen zum Schutz, aber die Statistik, die Ernst-Dieter Standop ausgedruckt hatte, stimmte schon nicht mehr: „In der Nacht hat wieder jemand zugeschlagen.“ So zählten die Hausbesitzer gemeinsam 224 Fälle von Fallrohrdiebstählen. Weil kaum ein Fall aufgeklärt wird, zahlen die beiden Partner nun 100 Euro nach der Ergreifung von Kupferdieben und Randalierern, etwa Farbschmierern. Erwischt wurde einer: Im Februar griff die Polizei einen 17-Jährigen auf. „Wir müssen die Leute sensibilisieren, dass sie sofort die Polizei bei verdächtigen Beobachtungen rufen“, sagt Rainer Heubrock. Im Nachhinein hören sie dann von Bewohnern, die von langsam fahrenden Transportern in der Nacht erzählen „Oder von einem Radfahrer, der das Rohr unter dem Arm hat“, erzählt Heubrock.

Schlagartig tauchten die ersten Diebstähle der Fallrohre im Juni 2011 auf. Die WBG zählte bis jetzt 81 Fälle, davon 70 in Lünen, zehn in Kamen und einen in Unna. Friedhelm Deuter vom Bauverein meldete 143 Fälle der Polizei.

Der Grund der Zunahme ist einfach: Bis Juni 2011 zahlten Händler 3000 Euro für die Tonne Kupfer, derzeit gibt es rund 8000 Euro. Der Schaden für die WBG beträgt bei 80 Diebstählen rund 25 000 Euro, etwa 500 Euro verursacht jeder Fall. Außerdem kommt es zu gehäuften Diebstählen auf Baustellen. „Die schlagen sogar die Starkstromkabel der Krane kaputt“, beklagt Standop.

Technisch ist kaum etwas gegen die Diebe zu machen. Die Fallrohre sind nur gesteckt und Markierungen helfen nicht. „Wenn wir sie verschweißen würden, würde der Dieb vielleicht noch die Regenrinne beschädigen“, sagt Standop. Beim Bauverein werden Plastik- und Zink-Rohre teilweise kupferfarben angemalt. „Da bekam der Dieb dann nicht ganz so viel Geld“, sagt Deuter.