Herscheid. .
Willkommen auf der „Achterbahnfahrt“, dem Lüdenscheider Grenzweg. So lautete die Begrüßung für eine Gruppe mutiger Mountainbiker, die sich über knapp 60 Kilometer und 1500 Höhenmeter eine anspruchsvolle Tour ausgesucht hatte.
Der Lüdenscheider Grenzweg ist auch als Lüdenscheider Rundwanderweg bekannt und verläuft fast ausschließlich außerhalb der Ortschaften, natürlich an der äußeren Grenze von Lüdenscheid. Der Grenzweg bietet grandiose Aussichten, bekannte Pfade, aber auch wohl noch unerforschtes Mountainbike-Terrain. Um dem Aufmacher der „Achterbahnfahrt“ gerecht zu werden, mussten neun markante Steigungen erklommen werden, die mit erlebnisreichen Abfahrten belohnt wurden.
Gute Einsteige- und Parkmöglichkeiten zu diesem Rundweg gibt es in Heedfeld, in Brügge an der Bundesstraße 54 (Zufahrt zur Mintenbecke), an der Homert, in Niederholte am Gasthof Vedder, Brunscheider Straße (OBI), Staumauer Fuelbecker Talsperre und Nähe Autobahn Lüdenscheid-Nord (Römerweg, oberhalb Amphob).
Neun markante Steigungen
Wir starteten die Tour in Niederholte mit einem imposanten Blick von der Gasmert auf Herscheid und Lüdenscheid. Von dort aus und fuhren wir zunächst bei sonnigem Wetter in das Augustental, dann hoch nach Brunscheid in Richtung Fuelbecker Talsperre. Hier wurden wir mit einem traumhaften Blick auf die Talsperre belohnt. Im weiteren Verlauf erlebten wir einige schöne Abfahrten und teilweise auch herrliche Wege mit Ausblicken auf die nahezu unberührte Natur. Der Lüdenscheider Grenzweg verläuft übrigens auch teilweise über die Rundwege von Schalksmühle, Halver, Valbert, Herscheid, Werdohl und Altena.
Doch leider sollte uns der Wettergott nicht nur Gutes gönnen. Ab der Hälfte der Tour nahe dem Autobahn-Zubringer „Lüdenscheid-Nord“ erwischte uns das Regentief. Doch dank guter Bekleidung war das nicht so ein großes Problem. Die Fahrweise wurde selbstverständlich den herrschenden Bodenverhältnissen angepasst, um die Schutzengel nicht allzu stark zu strapazieren. Denn Gesundheit geht bei uns vor.
Nachdem die Regenschauer nachließen, trafen wir nach den Durchfahrten von Heedfeld, Strücken und Halverscheid in Oberbrügge an der „B 54“ auf den „Autofreien Sonntag“. Massenhaft Wanderer, Inline Skater und Fahrradfahrer machten die für Autos gesperrte Bundesstraße zu einem großen Spielplatz für Jung und Alt.
Bei wieder stärkerem Regen fuhren wir zum letzten großen Anstieg. Ab Altenlüdenscheid mussten wir hoch zum Homert-Turm. Von ca. 280 Metern auf knapp über 500 Meter musste hoch pedaliert werden, was nach bereits über 40 km gefahrener Strecke kein Pappenstiel war. Doch alle hatten noch genügend Kraftreserven, um auch diesen letzten Anstieg mit Bravour zu bestehen und konnten die Aussicht vom Aussichtsturm genießen. Nachdem wir die Abfahrt zur Versetalsperre zum Krafttanken nutzen konnten, schaffte es ein Fahrer auf den letzten Kilometern seine Fahrradkette komplett zu sprengen. Doch kein Grund zur Panik, auch für solche Fälle sind wir gerüstet und konnten den Schaden durch ein „Kettenschloss“ beheben. Kettenschlösser sind kleine Ersatz-Kettenglieder um etwa gerissene Ketten nahezu ohne Werkzeug wieder aneinander zu bringen. Gut gelaunt, etwas durchnässt und mit vielen erlebnisreichen Eindrücken beendeten wir diese Fahrt in Herscheid und freuen uns auf die Fahrt nach Meinerzhagen am kommenden Sonntag.