Lüdenscheid. .
63 Fahrräder sind im vergangenen Jahr in Lüdenscheid im Laufe des Jahres verschwunden. Für das Jahr 2010 verzeichnet die amtliche Polizeistatistik „nur“ 34 gestohlene Räder. Eine durchaus alarmierende Entwicklung: Innerhalb eines Jahres haben sich die Zahlen mal eben verdoppelt.
Lüdenscheid nimmt dabei keine Sonderstellung ein, wie ein Blick auf die Zahlen des Märkischen Kreises zeigt. Im ganzen Kreisgebiet sind im letzten Jahr 498 Fahrräder ihren Besitzern abhanden gekommen. Das sind über 200 mehr als im Vorjahr, für das die Kreispolizeibehörde 289 geklaute Räder registriert hat. Eine Erklärung für dieses Phänomen haben die Ermittlungsbehörden nicht.
Klar sei, dass das Wetter in diesem Bereich der Kriminalitätsstatistik einen unmittelbaren Einfluss hat, weiß Dietmar Boronowski. Der Sprecher der Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis macht diese Einschätzung an den aktuellen Zahlen des ersten Quartals fest. Da sind im Märkischen Kreis erst 45 Fahrraddiebstähle angezeigt worden, in Lüdenscheid sind es bislang ganze 8 gewesen.
E-Bike kostet 2000 Euro
Inwieweit die hohen Benzinpreise zur Erklärung herangezogen werden können – nach dem Motto: es wird häufiger Rad gefahren, weil der Sprit so teuer ist – kann Polizeisprecher Boronowski ebenso wenig beantworten wie die Frage, ob der Trend zu höherwertigen Fahrrädern eine Rolle spielt. Die modernen E-Bikes liegen nicht selten in einer Preisregion jenseits der 2000 Euro-Grenze.
Was die Statistik auch nicht erfasst, ist der Tatort. Ob ein Fahrrad aus der Garage gestohlen werde oder am Freibad, ob es abgeschlossen war oder nicht, all das bleibt statistisch im Dunkeln. Und die Meldung „Fahrrad sichergestellt, Polizei sucht Besitzer“ ist so selten, dass es kaum der Rede wert ist. Die Aufklärungsquote beim Fahrraddiebstahl ist relativ gering. Wenn einer nur von A nach B wolle, taucht das gestohlene Rad irgendwann in einer Hecke auf. Vorausgesetzt, es handelt sich nicht um ein hochwertiges Fahrrad. Denn ein teures Rad, weiß man bei der Polizei, sehe der Besitzer zumeist nicht wieder.
Rahmennummer notieren
Um sich vor einem unerlaubten Zugriff zu schützen, sollten sich die Besitzer unbedingt die Rahmennummer ihres Fahrrads notieren, rät die Polizei. „Alle Räder haben eine solche Nummer,“ Hilfreich sei auch ein Fahrradpass, den man im Internet findet und ausdrucken kann. Versehen mit persönlichen Daten, spezifischen Merkmalen des Rades und Codiernummer könne man damit beim Verlust des Fahrrades zu jeder Polizeidienststelle gehen. Außerdem ist der Pass bei der Schadensregulierung mit der Versicherung nützlich. Wie viele Räder in den ersten Monaten des laufenden Jahres gestohlen wurden, kann die Polizei übrigens noch nicht sagen. Aber gefunden wurde schon das ein oder andere Rad.