Lüdenscheid. .

Streit in mehrfacher Hinsicht rund um die Feiern der EM-Fußballfans in der Bergstadt:
Beim Autokorso nach dem Spiel Deutschland gegen Niederlande am Mittwochabend waren sich am Sauerfeld mehrere Männer derart in die Haare geraten, dass die Polizei sie in Gewahrsam nahm.
Ferner kämpft der Wirt des Brauhauses am Rosengarten um seine „Abpfiff-Partys“ im Freien, die das Ordnungsamt Lüdenscheid seiner Meinung nach aber nur mit unhaltbaren Auflagen genehmigen will.

Vier Männer in Gewahrsam

Am Rande des Korsos gegen 23 Uhr war ein betrunkener 25-jähriger Fan derart aggressiv geworden, dass ihn die Polizei nicht beruhigen konnte – und schließlich vorübergehend festsetzte. So erging es auch drei weiteren Teilnehmern im Alter von 21, 22 und 47 Jahren, die sich Platzverweisen der Beamten nicht beugen wollten. Die Kollegen seien auf den Korso am Sauerfeld vorbereitet gewesen, so Polizei-Sprecher Dietmar Boronowski. Und solch eine Aktion müsse man Fans auch zugestehen. Zugleich wehrt sich Boronowski gegen Kritik, dass sich vor allem die Lüdenscheider Polizei gegen Public-Viewing-Aktionen zur EM in der City ausgesprochen habe – mit Verweis auf geltende Sicherheitskonzepte für Großveranstaltungen.

Brauhaus-Wirt Jörg Gerhart Mehl hilft das für seine „Abpfiff-Partys“ herzlich wenig. Die hätte er gerne wie 2008 im kompletten Rosengarten veranstaltet – als Public Viewing. Doch der Sicherheitsaufwand dafür – etwa mit Zäunen und kon­trollierten Zugängen – ist Mehl nicht zuletzt finanziell zu hoch.

Rosengarten „bleibt Geisterplatz“

Aber auch begrenzt auf den Brauhaus-Biergarten sind die Lärmschutz-Auflagen für Mehls Partys so, dass im Wesentlichen die Nachtruhe ab 22 Uhr einzuhalten ist. Dann bleibe der Rosengarten in der EM-Zeit eben „ein Geisterplatz“, bedauert Mehl.

Stadt-Sprecherin Giuseppina Giordano stellt auf WR-Anfrage klar: Die „Abpfiff-Partys“ gehörten nicht zu jenen zehn festgelegten Veranstaltungen pro Jahr, bei denen die Lärmschutz-Auflagen gelockert worden seien. Dazu zählt etwa die Kirmes auf der Hohen Steinert, aber auch der Open-Air-Sommer im Rosengarten.