Lünen. . „Kommse mit Mäckes.“ Ältere Generationen werden nicht auf Anhieb verstehen, was gemeint ist, selbst wenn sie ein Wörterbuch zu Rate ziehen. „Kommse mit Mäckes“, hieß jedenfalls das Theaterstück, das der Literaturkurs der Jahrgangsstufe 11 des Gymnasiums Altlünen beim Jugendtheaterfestival aufführte.
„Kommse mit Mäckes.“ Ältere Generationen werden nicht auf Anhieb verstehen, was gemeint ist, selbst wenn sie ein Wörterbuch zu Rate ziehen. „Kommse mit Mäckes“, hieß jedenfalls das Theaterstück, das der Literaturkurs der Jahrgangsstufe 11 des Gymnasiums Altlünen am Mittwochabend beim Jugendtheaterfestival im Heinz-Hilpert-Theater aufführte.
Auch Wochenenden geopfert
„Es handelt sich um ein Stück, das sich mit Fragen und Problemen der heutigen Jugend und des Erwachsenwerdens auseinandersetzt“, erklärte die Pädagogin Kirsten Boriesosdiek, die zusammen mit ihrer Kollegin Brigitte Hoberg den Kurs geleitet hatte. Entwickelt wurde es aus anfänglichen Improvisationen, die dann verdichtet, in eine Rahmenhandlung eingebettet und zu einer Szenenkollage zusammengefasst wurden. Eingearbeitet wurde auch Passagen der Weltliteratur, u.a. Zitate aus „Iphigenie“, „Woyzeck“ und dem „Prinz von Homburg“. So ergab sich immer wieder ein Spiel im Spiel, ein Stück im Stück. Ein Stilmittel, mit dem auch schon Goethe oder Shakespeare gearbeitet haben. „Obwohl es sich um einen Wahlpflichtkurs handelte, waren die Schüler sehr motiviert und probten zum Schluss statt an den vorgesehenen zwei Wochenstunden bis zu zehn Stunden, opferten dafür sogar ihr freies Wochenende“, lobte Kirsten Boriesosdiek ihre Schützlinge.
Zu Beginn wurden die Themen Homosexualität und die Probleme des „Coming out“ angegangen. Wie schwierig der gesellschaftliche Umgang mit dieser Thematik ist, zeigten dann auch vereinzelte Publikumsreaktionen, als trotz des sensiblen Spiels der beiden Darsteller an Stellen gelacht wurde, die eigentlich nicht zum Lachen waren. Andere Szenen wiederum setzten auf Heiterkeitserfolge, und hier blieben die (richtigen) Zuschauerreaktionen nicht aus. Gut karikiert wurde auch die Internetkommunikation via Chatten und Facebook, die Kosmetik am eigenen Persönlichkeitsprofil und das stets präsente Handy, das wichtige persönliche Unterhaltungen unterbricht bzw. unmöglich macht. Mit der „Null-Bock-Generation“ und der „Generation Blöd“ mit dem Berufsziel Multimillionär setzte man sich ebenso auseinander wie mit dem Generationenkonflikt. Auch das Rätsel um „Kommse mit Mäckes“ wurde schließlich gelöst. Es handelt sich dabei um eine Einladung in das Feinschmeckerrestaurant, wo die Bürger die „Burger“ verspeisen und damit möglicherweise einen aktiven Beitrag zu Klimaveränderung und Welthunger leisten können.
Von den mehr als zweihundert Zuschauern, die das Theaterereignis dem EM-Spiel Holland-Deutschland vorgezogen hatten, bekamen die Akteure bei ihrem Heimspiel in Lünen reichlich Applaus, der sich hinter dem Jubel um das gewonnene Fußballspiel nicht zu verstecken brauchte.
Jugendtheaterfestival