Lünen. . Paul Bergsma drückt beim Spiel Deutschland gegen die Niederlande der Elftal die Daumen.

Deutschland gegen Holland. Dieses Spiel der zwei Fußballgroßmächte sorgte schon für einige Meilensteine in der Fußball-Historie. Spannung ist auch am heutigen Abend garantiert, wenn sich beide Teams zum EM-Spiel in Charkiw in der Ukraine wiedersehen.

Doch egal wie das Spiel ausgeht, Paul Bergsma ist vorbereitet. „Wir haben beide Fahnen zuhause“, sagt der Bereichsleiter beim Jobcenter in Lünen. Geboren wurde Bergsma zwar in Deutschland, durch seine Eltern bekam aber auch er zunächst die niederländische Staatsbürgerschaft. Mittlerweile besitzt Bergsma natürlich längst den deutschen Pass, dennoch schlagen zwei Herzen in seiner Brust, nicht zuletzt weil die Familie noch immer ein Häuschen in Holland besitzt.

„Deshalb sollen auch beide Teams die Gruppenphase überstehen“, hofft Bergsma auf leichte Vorteile bei den Oranje-Kickern und glaubt an einen knappen Sieg der Elftal. Schocken lässt sich Bergsma dabei auch vom letzten Spiel im November nicht, als der 3:0-Sieg der Deutschen einer Vorführung glich: „Damals fehlten wichtige Spieler bei den Holländern.“ Auch für den Fehlstart in das EM-Turnier (0:1 gegen Dänemark) hat Bergsma als Fan und Dauerkartenbesitzer des FC Schalke 04 einer plausible Erklärung. „Wenn Trainer van Marwijk unseren Torjäger Klaas-Jan Huntelaar nicht spielen lässt, ist doch klar, dass die Holländer verlieren“, sagt Bergsma mit einem Schmunzeln, um dann mit Blick auf das Deutschland-Spiel aber ernsthaft zu ergänzen: „Hoffentlich darf Huntelaar heute von Beginn an ran.“

Dass den Holländern der ganz große Wurf gelingt, will Bergsma nicht so recht glauben: „Der Ausgang ist zwar ganz schwierig vorherzusagen, dennoch könnte es auf ein Endspiel zwischen Spanien und Deutschland hinauslaufen.“ Den Holländern wird Bergsma weiter die Daumen drücken – schon aus familiärer Verbundenheit. Startet seine Frau doch als eine der besten Fechterinnen des Landes noch unter holländischer Flagge. So steht noch in diesem Jahr die Senioren-WM in Wien an.

Sollten Löws Mannen Anfang Juli in Kiew tatsächlich Europameister werden, könnten dann alle Deutschen bei dieser WM auch sicher gut mit einem holländischen Sieg leben.