Unna. .
Für die, wie Strafrichterin Katja Frigelj sagte, „widerlichste Form von Kindesmisshandlung und sexuellen Missbrauchs“ verurteilte sie einen 49-jährigen Vater von zwei Kindern zu 16 Monaten Haft. Der Sammler von Kinderpornos bleibt allerdings ein freier Mann, wenn er in den nächsten 18 Monaten 200 Stunden gemeinnütziger Arbeit ableistet, in den nächsten drei Jahren keine Straftat begeht, und wenn er sich zeitnah in einen stationären Alkoholentzug begibt.
Den Alkohol-Missbrauch machte der 49-Jährige, der schon am frühen Morgen betrunken von der Polizei zur Verhandlung vor dem Amtsgericht vorgeführt wurde, dafür verantwortlich, dass er Filme ins Netz gestellt hat, die Männer beim schweren sexuellen Missbrauch von bis zu einem Jahr alten Kindern in unterschiedlichsten Variationen zeigen. Vier Monate habe er nur „auf dem Sofa gelegen“, habe sich nur an Krücken bewegen können, um Wodka-Nachschub für seine Sucht zu holen. Dabei sei er auf die Kinderpornos im Netz gestoßen. Allein 156 000 Bilder, dazu Filme der übelsten Art. „Beispiellos und umfassend“, so die Richterin, die sich wie die Vertreterin der Anklage „angewidert“ zeigte „von der Gleichgültigkeit des Angeklagten“. Der gelernte Maurer war mit dem Urteil ganz offensichtlich zufrieden, zumal Richterin Frigelj ihm einen Bewährungshelfer zur Seite stellt, der ihm beim Entzug behilflich sein soll, denn allein wäre er schon beim Antrag auf Hilfe völlig hilflos.