Herscheid. .

„Ich hoffe, dass der Sommer nicht schon wieder vorbei ist“, sagt Wolfgang Hess, Schwimmmeister im Herscheider Freibad. Das Warmwasser-Freibad hat nun seit gut drei Wochen geöffnet – von einem sonnigen, warmen Sommer 2012 kann man aber bisher nicht sprechen, worunter natürlich auch die Besucherresonanz leidet. Dennoch könnte es deutlich schlechter sein.

In der laufenden Saison, die am 19. Mai startete, kletterte das Thermometer lediglich über Pfingsten auf nennenswerte Temperaturen: „Aber für das tolle Wetter hatten wir zu wenige Besucher, nur etwa 1000 pro Pfingsttag“, erklärt Hess. Zum Vergleich: An solch sonnigen Tagen würden in den Sommerferien täglich doppelt so viele Besucher kommen, schätzt Hess.

Spätere Öffnung genau richtig

Trotz des insgesamt durchwachsenen Wetters besuchten an den 13 geöffneten Tagen im Mai laut Hess rund 6000 Gäste das Freibad. Dabei sei die späte Öffnung – in den vergangenen Jahren wurde oft der 1. Mai angepeilt – genau zum richtigen Zeitpunkt erfolgt: „Wir hätten auch schon früher öffnen können. Aber wir haben uns aus Kostengründen dagegen entschieden – rückblickend genau richtig, nicht zu früh und nicht zu spät.“ In der Nacht fielen die Temperaturen stark ab, das Heizen hätte viel Gas verbraucht, denn die Solaranlage kann nur bei Sonne arbeiten.

Jetzt hoffen die Verantwortlichen auf einen langen, warmen Sommer, denn im vergangenen Jahr gab es ab Mitte Juni „praktisch keinen guten Tag mehr“, so Hess. „Aber ich könnte mir vorstellen, dass dieses Jahr noch alles richtig gut wird“, hofft der jahrzehntelange Schwimmmeister.

In dieser Saison wurde ein neues, besucherfreundliches Kassensystem im Freibad installiert. Vorbei ist die Zeit, in der vor allem auswärtige Besucher daran verzweifelten, am alten Kassenautomaten die Eintrittsmarken zu bekommen. Stattdessen setze man auf Personal am Eingang: „Man merkt, dass die Gäste direkt besser gelaunt sind, wenn sie am Eingang persönlich bedient werden“, schildert Hess die positiven Erfahrungen. Die größte Neuerung: Die laminierte Jahreskarte mit aufgedrucktem Bild des Besitzers. So werde Missbrauch vorgebeugt. Außerdem könne die Karte bei Verlust sofort gesperrt werden, für mögliche Diebe werde sie also wertlos. „Und auch für uns ist alles viel leichter geworden“, lobt Hess das System: „Die Kontrolle ist durch das abgedruckte Bild des Besitzers nun problemlos möglich.“.

Sehr erfreulich ist für den Schwimmmeister die Anzahl der bisher verkauften Karten: „Es gibt einen sehr guten Jahreskartenverkauf.“ Auch an Besucher aus Plettenberg, Lüdenscheid, Meinerzhagen und Werdohl wurden Karten verkauft. „Die Besucher kommen zu uns, weil sie in der Natur schwimmen wollen.“ Immer wieder treffe der Schwimmmeister auf Familien, die gar nicht fassen könnten, dass eine Familie – egal, mit wie vielen Kindern – für sechs Euro einen Tag im Freibad verbringen kann.

Derzeit werde das rund 24 Grad warme Wasser etwa zur Hälfte mit der Solaranlage, zur anderen Hälfte mit Gas geheizt. „Schön war’s!“, findet auch Badegast Manuela Schade, als sie aus dem Wasser kommt.

„Ich hoffe, dass es ein schöner Sommer wird und natürlich, dass nichts passiert“, so Wolfgang Hess.