Dorsten. .

Ab Frühjahr 2013 wird es wieder ein Mineralwasser aus Dorsten geben. Die Essener Johann Spielmann GmbH schließt nach 118 Jahren ihre Produktion in Essen und baut im Interkommunalen Industriepark Dorsten/Marl auf einem 40 000 m² großen Areal einen neuen Betrieb für Abfüllung und Betrieb ihrer Wässer der Marke „Stiftsquelle“. Das Investitionsvolumen beziffert Geschäftsführer Michael Brodmann auf rund 15 Mio Euro. Alle 40 bisher in Essen beschäftigten Mitarbeiter sollen auch am neuen Standort beschäftigt werden, weitere 15 Arbeitsplätze sollen dort neu entstehen.

Die Spielmann GmbH will in ihrer neuen Produktionsstätte künftig bis zu 40 000 Kisten Mineralwasser täglich produzieren. Abgefüllt wird sowohl in Glas- wie auch in PET-Flaschen. Sieben Brunnen entstehen, über die aus etwa 100 Meter Tiefe das Wasser gefördert wird. Die Suche nach einem Vorkommen mit besonders hochwertigem Mineralwasser hat bereits vor anderthalb Jahren begonnen. An vielen Stellen im nördlichen Ruhrgebiet sei gebohrt worden, erklärt Michael Brodmann, der am Freitag mit Sohn Sebastian das Projekt vorstellte. „Schließlich hat das Wasser in Dorsten unsere Ansprüche erfüllt, außerdem stand hier eine Gewerbefläche in passender Größe zur Verfügung.“ Am Standort in Essen, umgeben von Wohngebieten, habe keine Möglichkeiten zur Erweiterung gegeben.

Die Qualität des Grundwassers unter den sogenannten „Lippeterassen“ ist nicht neu, hier fördern auch Trinkwasser-Versorger wie RWW und Gelsenwasser im großen Stil. „Wir müssen allerdings nicht nur die Natürlichkeit, sondern auch eine bestimmte Mineralisierung nachweisen“, erklärt Brodmann. Das Wasser sei „schwach mineralisiert, leicht und mit neutralem Geschmack“, beschreibt er die Charakteristika, die dem Nass der Quelle nahe Stiftskirche am Essener Stoppenberg entsprechen, dass seit 1959 als Mineralwasser abgefüllt wird.

Der Quell-Wechsel werde damit für den Kunden weitgehend unbemerkt verlaufen, hofft der Geschäftsführer. Erhalten bleibt der vertraute Name, gewechselt wird nur der Name des Quellortes auf der Banderole. Die Umsiedlung -Absicht hielt das Unternehmen lange zurück, die Belegschaft wurde erst vor einigen Tagen informiert. Sie habe die Nachricht aber „überaus positiv aufgenommen“, berichtet Michael Brodmann. Verkauf oder Schließung des Familienbetriebs in sechster Generation sei allerdings zu keinem Zeitpunkt ein Thema gewesen, betont Michael Brodmann: „Obwohl die Discounter mittlerweile mehr als die Hälfte des Marktes erobert haben, konnten wir uns im mittleren Preissegment gut behaupten.“