Kamen. .
1 920 400 Meter – das ist die Strecke, die rund 500 Jungen und Mädchen am Samstag beim inzwischen 10. Sponsorenlauf der Fridtjof-Nansen-Realschule zurückgelegt haben. In Runden sind das: 4801.
Und das Tollste: Für jede gelaufene Sportplatz-Runde haben große und kleine Sportler Geld kassiert – von Eltern, Großeltern, Onkel, Tante, Freunden. Wie viel am Ende rumgekommen ist bei der Veranstaltung, ob man den Rekord von 6000 Euro brechen konnte oder welche Klasse in der Gesamtwertung am Ende Rundensieger wurde, vermag Sportlehrer und Organisator Detlef Pöppelmann noch nicht zu sagen. „Das wird sich wohl auch bis zu den Ferien nicht ändern“, schätzt er.
Bildungsprogramm für Nias
Erfahrungsgemäß lieferten die engagierten Kinder auch Wochen nach dem Lauf immer wieder Geldbeträge ab. Wobei einige Sponsoren bisweilen tief in die Tasche greifen müssen: Die sportlichen Kinder schaffen nämlich locker 20 bis 25 Runden, weiß Pöppelmann. Und die drehen sie nicht, um sich das Geld in die eigenen Tasche zu stecken.
Im Gegenteil: Jeder Cent aus dem Sponsorenlauf geht an die Kindernothilfe. Die wiederum, das haben die Schüler im Vorfeld des Sponsorenlaufs in einer Infoveranstaltung erfahren, will auf der indonesischen Insel Nias sowohl ein Bildungsprogramm für Eltern auflegen als auch Schulbücher für Kinder anschaffen. Denn die, sagt Pöppelmann, schufteten acht bis 12 Stunden am Tag im Steinbruch oder auf Kautschukfeldern. Worauf sie sehr stolz seien, weil sie mit ihrem Verdienst die Familie unterstützen, die am Existenzminimum lebt. So will das Bildungsprogramm für Indonesien denn auch Kindern und Eltern entgegen kommen: Die Kinder sollen arbeiten dürfen, müssen aber auch Zeit für die Schule haben. Dass beides zu vereinen ist, soll den Menschen vor Ort vermittelt werden. Und dafür, das bewiesen die Realschüler mit ihrem sportlichen Einsatz einmal mehr, lohnt es sich zu laufen.