Bergkamen. . Heute singt das ganze Ruhrgebiet beim Day of Song, dem Tag des Liedes. Doch in Bergkamen wurde schon am Freitag geschmettert.

Heute singt das ganze Ruhrgebiet beim Day of Song, dem Tag des Liedes. Doch in Bergkamen wurde schon am Freitag geschmettert. Sieben Mini-Konzerte gab es. Allein auf dem Herbert-Wehner-Platz schrieen sich über 100 begeisterte Kindergartenkinder gleichzeitig die Seele aus dem Leib: „Es gibt Lieder über Hunde wau, wau, wau, und auch über Katzen, miau, miau, miau.“

Hundertfacher Choral

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In pinkfarbigen Gummistiefeln und bunten Regenmänteln trotzten die Kleinen dem Nieselregen und sangen aus voller Brust. Allerdings: die Kinder des AWO Familienzentrums Villa Kinderbunt sowie der katholischen Kindergärten Montessori in Rünthe und St. Elisabeth in Bergkamen-Mitte hatten vorher nie zusammen gesprobt. „Die Kunterbunt-Kinder haben die Lieder langsamer gesungen als unsere Kinder“, sagte Beate Remy, Erzieherung in St. Elisabeth und selbst Chorsängerin - und deshalb sehr kritisch.

Die rund hundert Mütter und einige wenige Passanten sahen es weniger streng. Für sie war es eher ein vielstimmiger Chorals, der über den Nordberg schallte.

„Sehr süß“, kommentierte die Leiterin des Kulturreferats Simone Schmidt-Apel. „Ist das nicht ein toller Auftakt für den Day of Song?“

Toller auftakt

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Zum zweiten Mal findet dieses große Gesangsfestival - offizieller Titel: !SING – DAY OF SONG- in der Metropole Ruhr statt. Die Ruhr Tourismus GmbH will damit den Geist der Kulturhauptstadt weiter leben lassen. Mit Erfolg. In 50 Städten wird heute gesungen, was das Zeug hält. Auch in Bergkamen. „Wieviele Akteure es insgesamt sind, können wir nicht mehr überblicken“, sagt Simone Schmidt-Apel. „Aber bei fünf Chören, zwei Grundschulen und sieben Kindergärten kommt schon so einiges zusammen.“

Beate Remy wurde schon 2010 infiziert. Sie war im Kulturhauptstadt-Jahr beim großen Chorfestival auf Schalke dabei. „Dieses großartige Erlebnis wollten wir unseren Kindern auch bieten“, erzählt sie. Und kurzerhand schossen sich die drei Kindereinrichtungen zusammen, probten unabhängig voneinander die gleichen Lieder, die am Telefon vorher ausgesucht worden waren. „Das Lied über mich“, kannten alle Kinder. Da war die Entscheidung schnell gefallen.

Lieder auch auf Türkisch

Auch das „Häschen in der Grube war bekannt“. Doch am Freitag gab es auch „Hendekte bir tavsan“ zu hören, das türkische Häschen in der Grube. Manche Mutter im Kopftuch sang leise mit - und Beate Remy stöhnte. „Das ist ganz schön schwer. Wir haben uns den Text in Lautschrift aufgeschrieben.“

Die Mutter der kleinen Eslem kontrollierte bei den Proben die richtige Aussprache. Aber den Geschmack ihrer Tochter traf sie dabei nicht so ganz. „Ich sing am liebsten das Fliegerlied“, erzählte die kleine Eslem. „Ich auch“, jubelten Angelina, Eva-Mair, Ophelia und der kleine Tuna.

Die weiteren Termine an diesem Wochenende

Sa, 10 Uhr: Overberger Schule, Auftritt des Schulchors „Sunshine Kids“ und der Klasse 2a.

Sa, 11 und 12 Uhr: Seniorenhaus Sophia, Auftritt des MGV Sangeslust Bergkamen. Anschließend singen die Kinder des Kindergartens Mikado mit den Bewohnern

Sa, 16 Uhr: Seniorenhaus Haus Lessing, Kirchen- und Volkslieder mit der neuapostolischen Gemeinde

Sa, ab 12 Uhr: Hafenfest-Bühne, Auftritt des Frauenchors Overberge, des Vereins der schönen Künste und des Kirchenchors St. Elisabeth/Herz Jesu

Sa, 14 Uhr: Seniorenheim Sophia, SV Oberaden-Beckinghausen

So, 12.20 Uhr, Hafenfest-Bühne, Auftritt der Jeki-Kinder mit dem Ensemble Kunterbunt und dem Schulchor der Jahnschule, in Zusammenarbeit mit der Musikschule

11.6., 10 Uhr, Seniorenhaus am Nordberg, Auftritt der Kinder des kath. Kindergartens St. Elisabeth