Werdohl. .

Die Stadt soll attraktiver für Touristen werden. Beim regionalen Radweg Lenneroute hakt es allerdings gewaltig.

Die Lenneroute verläuft auf rund 140 Kilometern vom Kahlen Asten (841 Meter über N.N.) bis zur Flussmündung in Hagen-Bathey (87 Meter über N.N.). Allein das Profil der Strecke mit ihrem kontinuierlichen Gefälle ist also wie gemacht für Radfahrer jeden Alters.

In Werdohl gilt die Streckenführung als schwierig. Die Passagen entlang der viel befahrenen B 236 am Kettling, in Ütterlingsen und Dresel sind wenig familienfreundlich. Für den Kettling hat Bürgermeister Siegfried Griebsch Entlastung für 2013 versprochen. Dann soll die Baukloh-Brücke genutzt werden, um Radfahrer über die Gewerbe- und Gildestraße an das Stadtzentrum heranzuführen.

Am Fluss entlang

Wie es hinter dem Stadtzentrum ab Schlachtbrücke weitergehen soll, hatte die Politik bereits im Januar 2011 festgelegt. Die Devise: So oft wie möglich am Fluss entlang. Der Entwurf vom Planungsbüro Stapelmann und Bramey sah sogar eine Radbrücke parallel zum Eisenbahnviadukt vor. In Dresel sollte es dann, der schönen Aussicht wegen, auf den Berg gehen. In diesem Sinne, so der Beschluss damals, sollte die Verwaltung mit der Ausführungsplanung beginnen.

Radweg neben Bundesstraße

Passiert ist bis jetzt, immerhin 16 Monate nach dem Beschluss, offenbar nicht viel, wie am Dienstag im Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung bekannt wurde. Jürgen Henke (SPD) fragte einfach ‘mal nach und bekam von Bürgermeister Siegfried Griebsch erstaunliche Antworten.

Erst vergangene Woche, so Griebsch, habe man mit Straßen-NRW gemeinsam beraten. Die Landesbehörde ist gefragt, weil zum großen Teil die Bundesstraße 236 betroffen ist. Das Fazit: In Ütterlingsen und Dresel soll der Radweg neben der Bundesstraße geführt werden; also keine Brücke beim Viadukt und kein Abstecher auf den Berg. Damit weicht die aktuelle Planung deutlich von der ab, die die Politik im Januar 2011 beschlossen hatte.

Die Trasse zwischen Lenne und Bundesstraße sei, so Griebsch, „sehr teuer“. Im September gehen die Gespräche mit Straßen-NRW weiter. Dann sind auch Mark-E und der Betreiber der unterirdisch verlegten Gasrohre mit am Tisch. Termine für einen Baubeginn gibt es nicht. Für die öffentliche Radwege-Planung sind in diesem Jahr 15 000 Euro im Haushalt eingestellt.

Die neuen Erkenntnisse in Sachen Radweg Lenneroute sieht Cornelius Böttcher (SPD) so: „Wir sind an der gleichen Stelle wie am 24. Januar 2011.“