Brambauer.
Der Logistikdienstleister TNT Express will sich frühzeitig guten Nachwuchs sichern, die Realschule Brambauer ihre Schüler praxisnah auf die Berufswelt vorbereiten. Deshalb haben beide eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, um gemeinsam ihre Ziele zu erreichen.
Mittlerweile gibt es 20 solcher Lernpartnerschaften zwischen Lüner Schulen und Unternehmen. Die erste wurde übrigens 2006 geschlossen. Auch damals war TNT Express beteiligt, ebenso Martina Teppe, heute Schulleiterin an der Realschule in Brambauer, früher an der Hauptschule Wethmar. Verschiedene Schulen – gleiches Prinzip. „Aufgrund geringerer Berufsbildkenntnisse und mangelnder Berufsorientierung ist das Zusammenbringen von Schule und Wirtschaft ein wesentliches Modul der Motivation“, erklärt Monika Lewek-Althoff vom städtischen Übergangsmanagement Schule-Beruf. Die Arbeitswelt habe sich geändert, es gebe nicht mehr für alle einen Ausbildungsplatz, Lernpartnerschaften sorgten dafür, dass Schüler einen besseren Einblick in die Arbeitswelt hätten und so ihre Chancen verbesserten.
Monika Lewek-Althoff freut sich deshalb besonders über jede neue Partnerschaft. Für die Realschule ist es die zweite. Mit der Klinik am Park begann die Zusammenarbeit in 2007. Fünf Jahre später nun mit dem Logistikunternehmen. So könnten noch mehr Berufsfelder abgedeckt, neue Projekte angestoßen werden, erklärt Martina Tebbe. Aus Erfahrung weiß sie: „Zu einer Lernpartnerschaft gehört mittlerweile viel mehr als nur Betriebspraktika.“ Die Zusammenarbeit beginne deshalb schon in Klasse fünf und beinhalte eine Menge Maßnahmen und Ideen.
Die Realschüler sollen sich zum Beispiel an einem Umweltmanagement-Projekt von TNT beteiligen, sogar mitforschen. Es soll Praxislerntage geben, Unterrichtserkundungen mit bestimmten Schwerpunkten oder Arbeitsgemeinschaften in den Schulen mit Unterstützung aus der Arbeitswelt geben.
Geplant sind auch Schulungen zum Thema Arbeitssicherheit oder realitätsnahe Bewerbungsgespräche. Und zwar alles aus erster Hand. „Dass Handy, Mütze oder Kaugummi ein KO-Kriterium beim Vorstellungsgespräch ist, glauben die Schüler eher, wenn es jemand aus einem Unternehmen sagt und nicht ein Lehrer“, erklärt Tebbe. „Und wir sind daran interessiert, sehr früh mit Mitarbeitern der Zukunft zusammenzuarbeiten“, erklärt Peter Meier, der Leiter der TNT-Niederlassung in Dortmund.