Bergkamen. .

Der Andrang war groß. Das Deutsche Rote Kreuz hatte am Pfingstmontag zum Blutspenden in das „Heinrich-Martin-Heim“ der AWO eingeladen. Und viele Bergkamen folgten dem Aufruf.

„Ich bin selber überrascht“ erzählt Kirsten Wienbrand. Die 46-jährige Bergkamenerin ist zum Blutspenden gekommen und schaut verwundert auf die lange Menschenschlange, die vor den Liegen zum Blutabnehmen warten. „Das ist natürlich toll. Ich selber spende zum siebten Mal hier in Bergkamen.“

Andreas Bömeke vom DRK hilft Kirsten Wienbrand beim Blutspenden im Heinrich-Martin-Heimì am Wiehagen.
Andreas Bömeke vom DRK hilft Kirsten Wienbrand beim Blutspenden im Heinrich-Martin-Heimì am Wiehagen. © Lukas Peuckmann

Kirsten Wienbrand mag den Gedanken, mit ihrem Blut anderen Menschen helfen zu können. Auch in der Deutschen Knochenmarkspendendatei ist sie registriert. Ebenso mit einem Organspendeausweis ausgestattet. „Vielleicht komme ich ja selber mal in Not und kann hoffen, dass mir geholfen werden kann.

Ein Gedanke, den Helga Radau nur allzu gut versteht. Sie selber leitet seit vielen Jahren ehrenamtlich das DRK in Bergkamen-Mitte und ist auf engagierte Spender wie Kirsten Wienbrand angewiesen. Dafür möchten Helga Radau und ihre Helfer aber auch einiges bieten. An diesem Pfingstmontag sogar einen Brunch. „Auch ein Grund für das rege Interesse heute. Wir haben frische Waffeln hier, aber auch Brot und Brötchen mit allen Belägen. Als kleinen Dank gibt’s für die Spende auch noch eine Tafel Schokolade. Die können die Männer ihren Frauen als Geschenk nach Hause mitbringen und so zeigen, dass sie wirklich Blutspenden waren“ lacht Helga Radau.

Das Blutspenden an einem Wochenende im Mai hat mittlerweile Tradition. Seit knapp zehn Jahren wird so schon in Bergkamen-Mitte Blut gespendet. Meist am Muttertag, in diesem Jahr am Pfingstmontag.

Wochenenden stark nachgefragt

„Normalerweise liegen unsere Blutspendetage ja in der Woche“ erzählt DRK-Helferin Anita Neumann. „Das ist für Berufstätige natürlich schwierig. Daher diese Aktion am Wochenende. Und das rege Interesse beweist ja, das wir richtig liegen.“

Mit fünfzig Spendern, also knapp 25 Litern Blut, hat das DRK an diesem Montag gerechnet. Doch schon zur Halbzeit nach zwei Stunden, ließ sich erahnen, dass diese Hoffnung noch übertroffen werden könnte. Alle willigen Spender wurden zunächst von einer Ärztin untersucht. Letztlich gab es bei den meisten Blutspendern aber keine Probleme. So auch nicht bei Fredi Strube. Der 59-Jährige hat an diesem Pfingstmontag bereits zum 55. Mal Blut gespendet. Seit knapp 20 Jahren ist er Blutspender. Zunächst im Berufsleben nur unregelmäßig, seit der Pensionierung viermal im Jahr. „Ich finde den Gedanken des Helfens gut. Aber auch die Kontrolle des eigenen Blutes. Etwa auf schlechte Blutwerte oder sogar Krankheiten. Dann kann ich schnell zum Arzt und mich behandeln lassen.“

Das findet auch Helga Radau. Neben der Kontrolle von Blutwerten und Krankheiten, ist der Aderlass auch durchaus belebend. „Dann wird nämlich frisches, neues Blut gebildet. Das wirkt bei mir persönlich immer Wunder!“