Hervest..

Bis aus bunten Präsentationen Realitäten reifen, ist es oft ein weiter Weg. Mit dieser Erkenntnis verließen die Mitglieder der Hervest-Konferenz das Trafo-Gebäude der einstigen Zeche Fürst Leopold. Christian Plümpe, Geschäftsführer der Prisma GmbH, gab dort einen Zwischenbericht zur Entwicklung des historischen Gebäudekomplexes, den die Töchter der Tempelmann-Gruppe zum „Creativquartier Fürst Leopold“ entwickeln.

Ein lange Etappe mit vielen kleinen Schritten liegt hinter den Entwicklern, seit 2008 der Eigentümerwechsel erfolgte und Mitte 2011 mit einem städtebaulichen Vertrag die Grundzüge der Planung festgezurrt worden.

Es sei Ziel von Jürgen Tempelmanns Ruhrstadt-Stiftung, die als Eigentümerin der denkmalgeschützten Bauten deren Neubesiedlung fördert, „eine urbane Szene zu schaffen an einem authentischen Ort mit kulturellem Wert“, so Christian Plümpe. Eine „Ruhrstadt-Galerie“ und eine „Ruhrstadt-Akademie“ sollen diesen Anspruch mit Leben füllen, nach Erteilung der Baugenehmigung beginnt nun der Umbau der Lohnhalle zu Ateliers, auf bis zu 4000 qm sollen die Kreativen ihre Werke ausstellen, in Seminaren ihre Kunst vermitteln. „Es geht dabei nicht um Hobby-Kunst“, betont Christian Plümpe, „auf Leopold wird die größte Galerie Europas entstehen.“

Am weitesten gediehen sind die Arbeiten im Trafo-Gebäude: Norbert Then, künstlerischer Leiter des Projekts, hat sich mit seinem Atelier eingerichtet, im Erdgeschoss plant der Weseler Paolo Tornetta ein italienisches Restaurant, Faton Kamberi (Eiscafé Riviera in Hervest) wird dort seine eiskalten Köstlichkeiten anbieten.

Die Kaue mit Platz für 3000 Steh- und 1000 Sitzplätze soll Veranstaltungsort werden. Plümpe: „Wir wollen prominente Künstler nach Dorsten holen.“

Bleibt die Dampfdruck-Zentrale, ebenso gewaltig wie ihre Sanierungskosten. „Es gibt noch keine konkreten Nutzungsideen“, sagt Plümpe, Tagungen und eine „Bürgergalerie“ hält er für möglich. Optimistisch sieht der Prisma-Geschäftsführer die Job-Perspektive: für 100 Beschäftigte in Gastronomie und anderen Dienstleistungen, insgesamt rechnet er mit 600 Arbeitsplätzen im Komplex.