Brambauer/Schwerte. . Brambauer Tierarzt unterstützt mit einer Spenden-Aktion ein mehrfach schwer behindertes Kind aus Schwerte. Die Familie will einen Therapiehund anschaffen, doch der kostet 25 000 Euro.
Die sechsjährige Nina ist schwer mehrfach behindert. Sie kann nicht frei sitzen, laufen oder auch nur stehen. Ihre Arme sind ständig in Bewegung, zielgerichtetes Greifen ist kaum möglich. Auch Sprechen ist schwierig. Doch all das zählt in dem Moment nicht mehr, als Nelli den Raum betritt. Nelli ist eine eineinhalb Jahre alte Mischlings-Hundedame, ein Teil Golden Retriever, ein Teil Pudel: Golden Doodle.
Auf einmal hielt Nina „in ihren unkontrollierten Bewegungen inne, sie war sehr aufmerksam und versuchte, ihre Hände gezielt zum Streicheln des Hundes einzusetzen. Das war ein großer Erfolg“, sagt Kirsten Schneider, die Mutter der kleinen Nina. So einfach kann es also sein, den Wall zu durchbrechen, den die Behinderung schafft. Und doch so schwer. Denn Nelli kostet 25 000 Euro. Kein Pappenstiel für die Familie Schneider, die in Schwerte lebt, und jetzt Unterstützung aus Brambauer erhält.
In der Praxis des Tierarztes Burkhard Kersebohm steht eine Sammeldose bereit, für Kunden, die etwas in Sachen „Nina und Nelli“ spenden wollen. Aber Burkhard Kersebohm geht weiter. Am Donnerstag, 14. Juni, veranstaltet Kersebohm eine Impf-Aktion. 40 Prozent des Erlöses sollen an Familie Schneider in Schwerte gehen. „Wir sammeln schon seit zweieinhalb Wochen“, sagt Tierarzt Kersebohm, „denn so eine Ausbildung für so einen Therapiehund kostet ja viel Geld. Das liegt zum Beispiel daran, dass so ein Hund dem Kind Wünsche von den Augen oder vom Geruch her ablesen können soll.“ Kersebohm erinnert an spezielle Hunde für Diabetiker, die am Geruch von Frauchen oder Herrchen feststellen können, ob derjenige vielleicht unterzuckert ist. Der Kontakt zwischen Kersebohm und Schneiders kam zustande über eine Schulfreundin von Kirsten Schneider, die als angestellte Tierärztin in Kersebohms Praxis in Brambauer arbeitet.
Einige Absagen sind schon da
„20 000 Euro fehlen noch“, sagt Kirsten Schneider. Da freut sie sich über jedes Bisschen, das hilft. „Wir haben schon Stiftungen und Firmen angeschrieben, einige Absagen sind schon da, andere überlegen noch.“ Dazu kommen Flyer, die beim Frisör oder in der Apotheke ausliegen. Berichte im Lokalradio, Antenne Unna. Und in der Lokalzeitung. Menschen wie Nina können nämlich jede Hilfe gebrauchen, die sie nur bekommen können.
„Es ist erwiesen, dass die tiergestützte Therapie sich positiv auf den Menschen auswirken und manche medizinische Therapie oft sogar überflüssig machen kann“, sagt Papa Jens Thomas Schneider.
Nelli wird vom Verein Rehahunde Deutschland ausgebildet, ganz speziell auf die Bedürfnisse von Nina. Bis zum Herbst soll die Ausbildung abgeschlossen sein.