Schwerte. .
Hans-Georg Winkler und Marco Tröger lesen täglich die Auslandsnachrichten. Für den Sozialdezernenten und den Immobilienmanager der Stadtverwaltung gibt es keine andere Möglichkeit, sich rechtzeitig auf neue Flüchtlinge einzustellen. Das müssen sie aber. Denn die in den 90er Jahren gebaute Flüchtlingsunterkunft an der Hörder Straße ist unbewohnbar, im Haus in Holzen ist alles belegt.
Weil die Zahl der Flüchtlinge wieder gestiegen ist und vermutlich weiter steigt, sieht die Verwaltung für 2013 und 2014 für die Bauarbeiten im Haus an der Hörder Straße die Ausgabe von 351 000 Euro vor. „Wir müssen komplett sanieren.“
Schaden ist dokumentiert
Was alles zu tun ist, ist bereits in Schrift und Bild von Marco Tröger dokumentiert. „Wasserleitungen sind nicht kaputt“, so Winkler. Die Stadt sei es nicht gewesen, die das Haus habe verkommen lassen, weist er Vorwürfe zurück, die in der Bürgerversammlung in der vergangenen Woche gegen die Verwaltung laut wurden. Die 28 Räume hätten schlicht durch die Benutzung der Menschen arg gelitten.
Im Moment habe man noch freie städtische Wohnungen, die als Quartier für flüchtende Menschen dienen könnten. „Meine Sorge ist das, was ich nicht planen kann“, sagt Winkler. So bekäme die Stadt morgens ein Fax von einem zentralen Aufnahmelager, wie viele Flüchtlinge auf dem Weg nach Weg nach Schwerte seien. „Nachmittags stehen die vor der Tür.“
Vorlaufzeit von acht Wochen
Kann die Stadt keinen Wohnraum mehr zuweisen, muss die Sanierung des Gebäudes an der Hörder Straße vorgezogen werden. Er brauche, so Winkler eine Vorlaufzeit von acht Wochen, um Teile des Hauses wieder bewohnbar zu machen. So haben er und der Immobilienmanager ein waches Auge auf die Flüchtlingsstatistik. Das Gebäude an der Hörder Straße hat eine Wohnfläche von 364 Quadratmetern, 28 Räume und darf maximal mit 68 Personen belegt werden.
Lieber wäre es Winkler, das Haus könnte verkauft werden. Aber in politisch unruhigen Zeiten wie diesen ist er doch froh, dass das Gebäude noch in städtischem Besitz ist. Das Flüchtlingsheim in Holzen ist voll belegt. Die Menschen dort können nicht noch enger zusammenrücken. In Gesprächen mit dem Arbeitskreis Asyl versucht man, sozialverträgliche Lebensbedingungen zu bieten.