Werdohl. .

Auf die Stadtwerke Werdohl kommen hohe zusätzliche Ausgaben zu. Grund sind stark erhöhte Mangan- und Eisenwerte, die Anfang Mai im Freibad-Wasser gemessen wurden. Zurzeit werden die Becken in Ütterlingsen mit Leitungswasser befüllt.

Am 6. Mai hatte sich das Wasser im Freibad grün gefärbt (WR berichtete). Messungen eines Hygiene-Instituts aus Gelsenkirchen haben ergeben: der Manganwert war um das Zehnfache gestiegen, der Eisenwert gar um das 15-Fache. Warum sich die Werte so deutlich verändert haben: Darüber rätseln zurzeit die Experten.

Schwimm-Meister Uwe Dickmann beruhigt allerdings: „Das hatte keine Auswirkungen auf die Toxizität des Wassers.“ Ohnehin habe das Wasser sehr gute Werte – eben bis auf Mangan und Eisen. Bis zum 6. Mai wurde das Wasser, wie in den Vorjahren, aus einem Brunnen entnommen, der über Rohre mit der Lenne verbunden ist.

Uwe Dickmann: „Dieses Ufer -Filtrat können wir jetzt nicht mehr nehmen.“ Bereits seit dem 7. Mai schwimmen die Freibad-Gäste in Leitungswasser, und das wird wohl auf absehbare Zeit auch so bleiben.

Zwei Möglichkeiten

Für die Stadtwerke als Freibad-Betreiber gibt es nach Auffassung von Fachleuten jetzt zwei Möglichkeiten.

Die Erste: Alles bleibt so, wie es jetzt ist: Die Becken werden mit Leitungswasser befüllt. Durchschnittlich zweimal pro Woche wird gespült. 300 Kubikmeter fallen dann bei bei den Spülungen an. Legt man einen Kubikmeter-Preis von rund 5 Euro zu Grunde, liegen die wöchentlichen Wasserkosten bei 1500 Euro. In den 17 Wochen, in denen das Freibad in diesem Jahr geöffnet hat, kommen so über 25 000 Euro zusammen - kein Vergleich mit den Kosten für die Entnahme des Brunnenwassers vom Lenne-Ufer.

Die zweite Möglichkeit: Mit einer speziellen Filteranlage werden Mangan und Eisen aus dem Brunnenwasser herausgefiltert, bevor es ins Freibad gelangt. Dann könnte das Ufer-Filtrat wieder genutzt werden.

Das Problem: Filteranlagen mit einem Volumen, wie es für das Freibad erforderlich ist, kosten durchaus so um die 100 000 Euro, vielleicht auch mehr. Geld, das weder die Stadtwerke noch die Stadt kurzfristig aufbringen können. Zurzeit warte man auf Angebote für solche groß dimensionierten Filteranlagen, hieß es gestern.

Umrüstung kann dauern

Selbst wenn man sich für eine Filteranlage – und gegen das auf Dauer teure Leitungswasser – entscheidet: Mit einer Umrüstung in diesem Jahr ist wohl kaum zu rechnen. Erst einmal müssten die zusätzlichen Kosten in die Haushaltsplanung eingestellt werden.

Mit dem Leitungswasser-Provisorium wird das Freibad wohl noch ein Zeit leben müssen. Dafür färbt sich das Wasser nicht mehr grün.