Schwerte/Wetter.

. Als seine Schulden immer erdrückender wurden und der geprellte Vermieter offenbar zu rabiaten Methoden griff, sah ein 44-jähriger Schwerter keine andere Chance: Der Busfahrer tauchte mit den Tageseinnahmen unter und beglich damit seine Mietschulden. Gestern stand er wegen Unterschlagung vor dem Amtsgericht Wetter.

Monatelang machte der Schwerter einen guten Job und verdiente dabei auch nicht schlecht. Altlasten sorgten dann jedoch dafür, dass er zwei Monatsmieten nicht mehr aufbringen konnte.

Süchtig nach dem Spiel

In dieser Situation nahm er über 800 Euro Fahrgeld inklusive des Geldwechslers an sich. Danach traute er sich nicht mehr zur Arbeit. Als das betrogene Busunternehmen Anzeige erstattete, schob er bei einer polizeilichen Vernehmung Spielsucht und finanzielle Nöte vor.

Vor Gericht legte der bereits umfangreich und einschlägig vorbestrafte Mann die Karten gestern auf den Tisch. An dem fraglichen Abend hätten ihn sein Vermieter, dessen Sohn und ein maskierter Mann abgefangen. Die Männer hätten ihn mit einem Kunststoffrohr geschlagen und gedroht, sie würden ihn umbringen, erzählte er während der Verhandlung. „Ich habe dem Vermieter das Geld gegeben – aus Angst um mein Leben. Dem ist alles zuzutrauen.“

Angst vor dem Gefängnis

Selbstverständlich sei ihm bewusst, dass ihm das Geld nicht gehört habe. Den Geldwechsler habe er bereits per Post zurückgeschickt, die 800 Euro wolle er in Raten zurückzahlen. Überhaupt habe er panische Angst, diesmal im Gefängnis zu landen.

In der Tat sprachen die Vorstrafen gegen den Mann aus der Ruhrstadt. Das Geständnis und die Umstände, die ihn zu der Unterschlagung verleiteten, wirkten sich dem entgegen strafmildernd beim Urteil aus.

Mahnende Richter-Worte

Das Gericht gab ihm eine Chance und verurteilte ihn zu 70 Tagessätzen zu jeweils 15 Euro Geldstrafe. „Tun Sie sich und Ihrer Familie den Gefallen. Sehen Sie zu, dass nichts mehr passiert“, so die mahnenden Worte von Richter Heinz-Dieter Beckmann an den Schwerter.