Schwerte. .
Wenn Barbara Schilling vom Gartencenter Augsburg anhand der ihr vorliegenden Zahl den Schaden hochrechnet, der durch die von unbekannten Tätern manipulierten EC-Karten-Lesegeräte entstanden ist, kommt ein Millionenbetrag zustande.
1800 Geschädigte hätten sich allein bei der Polizei in Bochum gemeldet, berichtete die Vertriebschefin der WR von ihrem Gespräch mit der dortigen Behörde. Wie am Montag bekannt geworden war, stand im Bochumer Gartencenter ebenfalls ein manipuliertes Gerät neben einer Kasse. Der Westfälischen Rundschau gegenüber wollte die Leitstelle der Bochumer Polizei diese Zahl nicht bestätigen.
Für die Manipulation bei Augsburg in Schwerte blieb der Pressesprecher der Kreispolizeibehörde Ralf Hammerl bei seiner Aussage: „Wir gehen von mehreren hundert Geschädigten aus.“ Über die Summen, die bislang auf anderen Kontinenten abgehoben wurden, konnte er nichts sagen. Die Kunden und Kundinnen des Gartencenters, deren Konten geplündert wurden, erstatten Anzeige bei ihrer heimischen Wache. Und die kann in Iserlohn oder Dortmund, Hagen oder Kamen sein. Addiert hat man diese Anzeigen noch nicht.
Auch für Schwerte gibt es keine Zahl der Geschädigten. Martin Volkmer, Leiter der Polizei in der Ruhrstadt, fasste die Folgen der Straftat in diese Worte: „Wir hatten die Hütte voll von Anzeigenerstattern und wussten teilweise nicht, wo wir die Leute warten lassen sollten.“ Obwohl die Schwerter Kripo Unterstützung von anderen Kriminalpolizeidienststellen bekam, entwarf man noch flugs einen Erfassungsbogen, um der geschädigten Gartencenter-Kundschaft die Wartezeit zu verkürzen.
In Mexiko und Kolumbien, New York und Tokio hoben die Täter mit den Daten, die sie über die manipulierten EC-Karten-Lesegeräte erfuhren, Geld ab. Die abgegriffenen Daten programmieren sie vorher auf Blanko-EC-Karten. In Europa, so sagen die Bankfachleute, gibt es mit dieser Doublette kein Geld, im außereuropäischen Ausland aber wohl.
Die Banken erstatten ihren Kundinnen und Kunden die auf diese Weise abgebuchten Beträge umgehend, wenn diese eine Anzeige bei der Polizei erstattet haben. Die Geldinstitute sind für solche Fälle von Kartenmissbrauch versichert.