Lünen. .
„In dieser Stadt dulden wir kein rechtsradikales Gedankengut, mit diesem Tag wird wieder ein Zeichen gegen Rechts gesetzt.“ Lünens stellvertretender Bürgermeister Hans-Michael Haustein fand starke Worte zur Eröffnung der Ausstellung „Demokratie stärken - Rechtsextremismus bekämpfen“ am Dienstag im Rathausfoyer.
Das Multikulturelle Forum hat die Ausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung in die Lippestadt geholt, die zuvor seit April 2008 schon durch 70 Städte tourte und von über 22 000 Menschen besucht wurde. „Wir wollen diese Themen vielen Menschen näher bringen und freuen uns deshalb, dass die Stadt das Rathaus für die Ausstellung zur Verfügung gestellt hat“, sagt Kenan Kücük, Geschäftsführer des Multikulturellen Forums. Die Ausstellung, speziell auf Nordrhein-Westfalen zugeschnitten, ist nach einer Filmvorführung und einem Themenabend bereits der dritte Teil einer ganzen Reihe, in der sich das Multikulturelle Forum mit dem Thema „Rechtsextremismus“ beschäftigt. „Wir werden dies fortsetzen, im zweiten Halbjahr wird es weitere Termine geben“, kündigte Kenan Kücük gestern auch bereits an. Christoph Unger, der als Verantwortlicher der Friedrich-Ebert-Stiftung die Ausstellung seit 2008 begleitet, betonte noch einmal, wie wichtig es ist, sich mit diesem Thema auseinander zu setzen: „Etwa zehn Prozent der Menschen stimmen rechtsextremistischen Aussagen zu.“ Besonders Jugendliche seinen offen für neue Ideen und damit auch potenziell gefährdet, da Nazis teilweise schon früh versuchten, Einfluss zu nehmen.
Zehn Multiplikatoren
Deshalb bildete die Friedrich-Ebert-Stiftung im Vorfeld zehn ehrenamtliche Multiplikatoren des Multikulturellen Forums aus, die Schulklassen kostenlos durch die Ausstellung führen. Angeschrieben wurden alle Schulen in Kreis Unna und elf haben sich auch bereits angemeldet. Besonders häufig vertreten sind die neunten Klassen, da in dieser Jahrgangsstufe das Thema politischer Extremismus schwerpunktmäßig im Lehrplan steht.
„Und mit dieser Ausstellung wollen wir helfen, Strategien der Neo-Nazis zu enttarnen und ein Gefühl dafür zu entwickeln, was mit einer ausländerfeindlichen Gesinnung auf dem Spiel steht. Damit wird das Grundprinzip der Gleichheit in unserer Gesellschaft gefährdet“, appellierte Unger abschließend an alle Anwesenden.