Kamen. .
Die Stadt Kamen hat gestern die Münchener Kanzlei Rössner, Spezialist für Bank- & Kapitalmarktrecht, beauftragt die Westdeutsche Landesbank zu verklagen. Es geht dabei um die Frage, ob man beim Abschluss sogenannter Swap-Geschäfte richtig beraten worden ist.
Zu diesem Schritt ermutigt fühlt sich die Stadt auch durch das erstinstanzliche Urteil des Landgerichts Düsseldorf, das der Stadt Ennepetal in einem ähnlich gelagerten Rechtsstreit mit der WestLB in der vergangenen Woche Recht gegeben hatte.
Insgesamt geht es im Kamener Fall um einen Streitwert von mehr als 9 Millionen Euro, davon 2,4 Millionen aus Zinswetten auf die Kursentwicklung des Schweizer Franken allein beim städtischen Eigenbetrieb Stadtentwässerung. Sowohl im Haushalt der Stadt wie auch im Jahresabschluss des Eigenbetriebs wurden sicherheitshalber und vorsorglich Rückstellungen in entsprechender Höhe vorgenommen. Das gilt auch für etwaige Prozesskosten.
Die Kamener Klageschrift umfasst insgesamt 170 Seiten. Unter anderem enthält sie auch ein Gutachten aus London „zur Berechnung von Marktwerten“ von Swaps. Anders als im Ennepetaler Fall hat sich die Stadt Kamen entschlossen ihre Klage beim Landgericht Dortmund einzureichen, wo unter anderem auch die „Swap-Klage“ der Stadt Bergkamen anhängig ist. Unter anderem wegen möglicher Befragung von Zeugen, aber auch wegen vermeintlich zügigerem Prozessablauf entschied man sich nach Darstellung von Kämmerer Jörg Mösgen für Dortmund als Gerichtsort.