Kamen. . Die Kamener SPD-Granden brachen bei der ersten Hochrechnung in Jubelstürme aus, Freude auch bei den Grünen darüber. Katerstimmung herrschte bei der CDU. Die Piraten blieben der Wahlparty fern.

Die Kamener SPD-Granden brachen gestern bei der ersten Hochrechnung in Jubelstürme aus, Freude auch bei den Grünen darüber, dass die gemeinsame Koalition in Düsseldorf weiter regieren wird.

Katerstimmung dagegen bei der CDU, obwohl ihre Spitzenkandidatin Ina Scharrenbach über die Landesliste ins Parlament einziehen wird. Reinhard Hassler räumte ein „historisches Tiefstergebnis“ ein, Ralf Eisenhardt sprach von einem „Schock“. Heinrich Kissing, ehemaliger Fraktionschef der Christdemokraten, machte auch Spitzenkandidat Norbert Röttgen für das „desaströse Ergebnis“ verantwortlich: „Er hat leider nie eine überzeugende Linie im Wahlkampf gefunden“. Erfreulich sei immerhin, dass Ina Scharrenbach persönlich besser abgeschnitten habe als die Partei bei den Zweitstimmen.

SPD fühlt Rückenwind

Mit breiter Brust feierten die Sozialdemokraten. der stellvertretende Stadtverbandsvorsitzende Joachim Eckardt, betonte: „Dieses klare Ergebnis gibt uns hier vor Ort auch Rückenwind für die schwierigen Entscheidung, die wir in der kommenden Woche bei den Haushaltsberatungen zu treffen haben.“ Ähnlich sieht es SPD-Fraktionschefin Marion Dyduch: „Die Bestätigung von Rot-Grün im Land sorgt für klare Verhältnisse. Es ist gut zu wissen, dass in den kommenden Jahren eihe Regierung das sagen hat, die weiter an der Seite der Kommunen steht.“

Unbeeindruckt vom Ergebnis zeigte sich Gabi Lenkenhoff (GAL/Die Linke). „Unser Ausscheiden aus dem Landtag hat für die Arbeit in Kamen überhaupt keine Auswirkungen.

Anke Dörlemann (Grüne), die bei ihrer Kandidaten-Premiere auf der großen Bühne knapp unter der 10% Marke landete, kündigte an, in fünf Jahren erneut kandidieren zu wollen: „Bis dahin werde ich auf Kreisebene versuchen, eine aktivere Rolle einzunehmen als bisher!“

Für Staunen sorgte quer durch alle Lager das Abschneiden der Piraten in Kamen, die bei der Wahlparty in der Stadthalle nicht vertreten waren. Für Bürgermeister Hermann Hupe ist das Ergebnis Ausdruck für den Wunsch nach einem anderen Politikstil, weil die Piraten inhaltlich bisher wenig zu bieten hätten. „Allerdings werden wir in der Verwaltung, aber sicherlich auch in der Partei zu prüfen haben, ob wir den Bürgerinnen undBürgern nicht auch neue Formen der Beteiligung an Entscheidungsprozessen eröffnen können.