Lüdenscheid.

Zu Fragen rund um die Themen Migration und Integration nahmen die hiesigen Landtagskandidaten bei einer Podiumsdiskussion im Alevitischen Kulturzentrum Am Grünewald Stellung. Als Gesprächspartner nahmen Michael-Thomas Lienkämper (Die Linken), Oliver Fröhling (CDU), Gordan Dudas (SPD) und Geza Lang (Bündnis 90/Die Grünen) an der lebhaft geführten Diskussion teil. Angela Freimuth (FDP), die beim Landesparteitag ihrer Partei weilte, ließ sich entschuldigen.

Klare Positionen

Als Moderator lenkte der Bielefelder Journalist Senol Keser die gut zweistündige Diskussion im voll besetzten Saal. Nach Begrüßung durch den Vereinsvorsitzenden Ali Hidir Teper ergriff dessen Stellvertreter Cuma Tan Göbenli das Wort, um den Kandidaten die Notwendigkeit einer weiteren Förderung der vor Ort geleisteten Arbeit ans Herz zu legen. „Vor sechs Jahren ist es uns gelungen, unser Vereinsheim vom Kolpingwerk zu erwerben. Hier finden seitdem viele Veranstaltungen statt, die zur Integration der türkischen und kurdischen Mitbürger und kulturellen Vielfalt Lüdenscheids beitragen“, hob er an.

Vor allem die weitere Finanzierung der Jugendarbeit – bis dato mit jährlich 5000 Euro gefördert - bereitete ihm Sorge. Die hier geleistete Arbeit finde bei vielen Migrantenfamilien im Märkischen Kreis hohe Akzeptanz, appellierte er an die Kandidaten, sich für eine Fortsetzung der Förderung einzusetzen. Eine Vorstellungsrunde der Kandidaten und der Politik, für die sie stehen, ging der Diskussion voraus. In kurzen Zügen umrissen die Politiker ihre jeweiligen Parteiprogramme und taten ihre Meinung zum Thema Sparen – Stichwort Haushalt – kund. Mehrfach zielten Fragen aus dem Saal auf die Einführung der doppelten Staatsbürgerschaft und die Möglichkeit, mit einem ausländischen Pass an Wahlen teilzunehmen. Deutschland sei eines der wenigen Länder, das die doppelte Staatsbürgerschaft nicht erlaube, hieß es da. „Menschen, die hier leben, müssen wählen dürfen und selbstverständlich die doppelte Staatsangehörigkeit haben dürfen“, bezog Gordan Dudas klar Position. Auch Geza Lang und Michael-Thomas Lienkämper sahen keinen Grund, beides zu verwehren. Die gegenteilige Meinung vertrat Oliver Fröhling: „Wer in Deutschland geboren ist, sollte sich auch für eine Staatsbürgerschaft entscheiden.“ Weitere Fragen zielten auf die Einführung des alevitischen Religionsunterrichts in weiterführenden Schulen ab.