Unna. .
Agatha Christie ließ im Orient-Express morden, Raimon Weber im Hellweg-Express. Die tödliche Fahrt von Dortmund nach Soest mit der Regionalbahn lässt sich in der sechsten Mord-am-Hellweg (MaH)-Anthologie nachlesen. Nachfühlen lässt sich die spannende Suche nach dem Mörder bei „Crime Mobile“, wenn der heimische Krimiautor im Zug aus seiner Geschichte vorliest.
Mord-am-Hellweg-Fans müssen sich noch gedulden – fast ein halbes Jahr dauert’s noch bis zum „European Crime Express“. Aber weil Vorfreude ja mitunter die schönste Freude ist, verraten die Organisatoren Sigrun Krauß und Herbert Knorr sowie Autor Raimon Weber schon ein paar Details.
So kam Weber für seine Auftragsarbeit erstmalig in den Genuss einer Fahrt mit der Hellwegbahn („Ich bin sonst kein Bahnfahrer.“) und musste feststellen: „Die Kulisse ist interessant. Erst kommt ganz viel Industrie, dann folgen Kopfweide und Trecker, Kopfweide und Trecker und dann kommt Soest.“ Webers Geschichte spielt an Halloween, zugleich Reformationstag. Ein alternder Auftragskiller fährt am Morgen von getaner Arbeit in Dortmund zurück in seine Heimatstadt Soest. Im Zug trifft er auf die übliche Vielfalt der Bahnfahrer: Mütter mit quengelnden Kindern, Fußballfans, Schichtarbeiter. „Ich liebe diese klaustrophobischen Orte, Tatorte, von denen man nicht weg kommt“, sagt Raimon Weber, der einen seiner Protagonisten auch schon mal auf dem Schornstein der Lindenbrauerei stranden ließ.