Schalksmühle.

Klezmer – jiddisch/hebräisch: Das Gefäß der Lieder - Musik der eigenen Sorte – wie Pastor Thorsten Rehberg bei seiner kleinen Ansprache als Einleitung zum Auftakt des Konzerts mit dem Ayassa-Quintett betonte. In der Katholischen Kirche St. Thomas Morus begrüßte er als Hausherr aber auch im Namen der Gemeinde als Mitveranstalter die Besucher zum Konzert mit „gewissermaßen Heimvorteil“.

Vielseitig und wunderschön

„Sie hören jüdische Musik aus der Verwandtschaft“, dabei benannte er die Hochzeit von Kanaan. „150 wurde sie das erste Mal erwähnt. Sie ist auf jeden Fall vielseitig ebenso wie wunderschön. Lassen sie sich wegtragen in fremde Länder und Zeiten.“

Das Ayassa-Quintett aus Hannover wartete schon auf der kleinen Bühne vor dem Altarraum. In der Sprache der Herzens als Ausgangspunkt für ihre musikalischen Streifzüge, mit überschäumender Freude und gelebtem Schmerz, Verliebtheit und wilder Leidenschaft agierte Sängerin Annika Frech zum Spiel der Musiker.

Zum Repertoire gehören jiddische Tanz- und Volkslieder, Tangos, Walzer, Sinti-Lieder, Balkan-Tänze und auch eigene Kompositionen im Klezmer-Stil. Weiterhin ließ sie vertonte jiddische Gedichte – feurig, melancholisch oder voll spöttischem Humor – wie auch die Musik Europas und des „Fahrenden Volkes“ aus dem Balkanraum erklingen. Yoyo da Silva (Contrabass), Miroslav Grahovac (gekonnt am Akkordeon), Achim Walther (Gitarre) und Susanne Cloos (Geige) sind sie „Ayassa“ - ein reisefreudiges, buntes Völkchen, das hörenswert die musikalischen Streifzüge aber auch die unterschiedlichen Genres verbindet.

Herzerweichend schluchzte die Fiddel; zum Träumen verführten die Klänge des Akkordeons. Im Rumba-Takt wiegten sich die Zuhörer und verfolgten fasziniert die Darbietungen der Sängerin, der die Bühne zu klein war, die sich von ihrer gefühlvollen Musik durch das Kirchenschiff tragen ließ. Erinnerungen eines 80-jährigen Kirschbaumes im Mai, der jedes Jahr den Liebespaaren bei ihren Schwüren zuhört, brachte die Gäste zum Träumen.

Mit geschlossenen Augen gaben sie sich dem eigenen Zauber der mal geschlagenen, mal gezupften Rhythmen hin. Ein besonderer Abend im ungewöhnlichen Konzertsaal.