Kamen. .
Im Juni werden die letzten gelben Säcke in der Stadt eingesammelt. Ab 1. Juli sollen sich Wertstofftonnen neben grauen, grünen und gelben oder blauen Tonnen an Einfamilienhäusern wie Mietkomplexen einsortieren. Müllgebühren abkönnten trotz neuem Service und demografisch bedingter Reduzierung von Abfallmengen sinken.
Kostenvorteile bringt den Bürgern die Kreisbeteiligung an der Hammer Müllverbrennungsanlage. Das Partnerschaftskonstrukt von Kreis, Stadt Dortmund und Hamm steht dort jetzt für weitere Jahre, lässt die Kosten ab 2018 um mehr als 10 Prozent sinken und bringt dem Kreis zusätzliche Haushaltsvorteile erläuterte Ludwig Holzbeck, Fachbereichsleiter der Kreisverwaltung, vor dem Umwelt- und Planungsausschuss des Rates. Mehr als die Hälfte des in der Stadt eingesammelten Mülls landet dort, der Inhalt der grauen Tonne plus nicht verwertbarer Reste aus anderen Tonnen und Sperrmüllsammlung. Rund 80000 Tonnen sind es bisher im Jahr. 2020 sollen nur noch 70000 Tonnen sein.
Anteil hat daran auch die Wertstofftonne, die neben Verpackungsabfällen ab dem 1. Juli auch Metall und Kunststoffe aufnehmen soll, die nicht zuvor als Verpackung gedient haben. Der Kreis will große 240-Liter-Behälter bereit stellen, die 14-tägig geleert werden. Auch eine gemeinsame Nutzung durch Nachbarn könnte möglich werden, weil vielerorts Stellplätze knapp werden. Gelbe Säcke werden nicht mehr eingesammelt.
Beim Biomüll erwartet der Kreis keinen wesentlichen Mengenrückgang, weil Grünabfälle von den Grundstücken weitgehend unabhängig seien von der Bevölkerungsentwicklung. Die Kamener nutzen die Mülltrennung offenbar und liegen bei dem Anfall an Biomüll über dem Kreisdurchschnitt.
Statistisch nutzen die Kamener auch die Wertstoffhöfe stärker, als alle anderen Bürger im Kreis. Das kann aber in der Realität auch daran liegen, das hier Bauschutt mitgezählt wird, den Nachbarn in Heeren-Werve abladen.
Wertstoffe, vor allem Altpapier, reduzieren weiterhin die Abfallgebühren. 2,5 Millionen Euro im Jahr erwirtschaftet der Kreis beim Altpapier und rechnet die gegen andere Abfallkosten auf. Künftig will und muss er auf Basis gesetzlicher Vorgaben stoffliche und energetische Abfallverwertung noch steigern. Zudem soll auf Beratung gesetzt werden, weil Bereitschaft zu Trennung und Müllvermeidung mit nachwachsenden Generationen zurück gehen. Das Gesamtpaket soll als neues Abfallwirtschaftskonzept im Mai vom Rat und im Juni vom Kreistag beschlossen werden.