Bönen/Kreis Unna.

Spätestens 2018 wird es eine spürbare Absenkung der Müllgebühr geben. Das stellte Kai-Uwe Schneider, Sprecher der Kreis-Entsorgungsgesellschaft GWA, bei der Sitzung des Gemeinderats am Donnerstag in Aussicht.

So sei damit zu rechnen, dass sich der Entsorgungspreis für die Tonne Restmüll, der jetzt bei 165 Euro liegt, um 40 Euro reduziere. Hintergrund sei ein neuer Vertrag über die Beteiligung und Nutzung der Hammer Müllverbrennungsanlage.

Positive Erfahrung mitWertstoffgeschäft

Vor allem die Tatsache, dass die Finanzierung der Anlage dann abgeschlossen sein wird, begründe die positive Aussicht, erläuterte Schneider. Positiv – und damit Gebühren reduzierend – entwickele sich darüber hinaus das Altpapiergeschäft, das kreisweit aktuell Erlöse von rund 2,3 Millionen Euro abwirft. Geld, das zur Entlastung der Müll-Gesamtrechnung eingesetzt wird.

Und langfristig soll auch das Geschäft mit den Wertstoffen eine positive Rolle im Gesamtzahlenwerk spielen, das bekanntlich in Bönen erprobt wurde. Wie berichtet, haben die hier gewonnenen positiven Erfahrungen mit dazu geführt, kreisweit ab Juli eine Wertstoff-Tonne einzuführen. Gemeinsam mit Remondis wird die GWA dieses Geschäft betreiben, mit dem die Gelben Säcke abgelöst werden sollen. In den ersten Jahren rechnet die GWA hier damit, etwas Lehrgeld zahlen zu müssen. Ab 2015 aber soll zumindest eine schwarze Null geschrieben werden.

In den neuen grau-gelben Tonnen sollen zunächst vorwiegend Metalle und Kunststoffe gesammelt werden. Mittelfristig sei aber daran gedacht, auch Elektro-Kleingeräte auf diesem Weg zu erfassen, die derzeit noch zu den Wertstoffhöfen gebracht werden müssen stellte Schneider in Aussicht. Vorher aber müsse die Sortiertechnik weiter entwickelt werden.

Zum Start werden die Bürger zwischen einer 120- und einer 240-Liter-Tonne wählen können, die jeweils im 14-Tage-Rhythmus geleert werden. Wer dann feststellt, dass seine Tonne entweder zu groß oder zu klein ist, wird mindestens während der ersten drei Monate auch noch wechseln können.

Ein Beitrag zur Kosten-Entlastung insgesamt könnte auch ein neues Verfahren im Umgang mit dem Bio-Müll sein, berichtete Schneider. Am Kompostwerk in Ostbüren plant die GWA, die Grünabfälle zunächst in einer Vergährungs-Vorstufe zu behandeln, um damit Wärmeenergie zu erzeugen. Erst nach dieser Vorbehandlung werden die Reste dann kompostiert.

Zustimmung allerKommunen nötig

Um die neue Wertstofftonne flächendeckend anstelle des Gelben Sacks einführen zu können, ist die Zustimmung aller Kreis-Kommunen notwendig.

Der Bönener Rat erfüllte diese Bedingung bereits jetzt, indem er dem neuen Abfallwirtschaftskonzept des Kreises zustimmte.