Lünen. . Lünen.Es sollte etwas Besonderes sein. Keine einfache Aneinanderreihung von Melodien, sondern eine dramaturgisch durchgestylte Musikshow. Doch das, was die Musikschule Lünen dann mit ihrer Beatles Revue „Love. love, love“ am Donnerstag und Freitag den etwa 500 Zuschauern in Hansesaal bot, übertraf selbst die kühnsten Erwartungen.
Es sollte etwas Besonderes sein. Keine einfache Aneinanderreihung von Musical- oder Opernmelodien, sondern eine dramaturgisch durchgestylte Musikshow. Doch das, was die Musikschule Lünen dann mit ihrer Beatles Revue „Love. love, love“ am Donnerstag und Freitag den insgesamt etwa 500 Zuschauern in Hansesaal bot, übertraf selbst die kühnsten Erwartungen. Es war ein musikalisches Ereignis der Superlative, ein Genuss für Augen und Ohren, gespickt mit Überraschungen in vielfacher Hinsicht vom ersten bis zum letzten Augenblick.
Da waren zunächst die Überraschungen musikalischer Art, die selbst eingefleischte Beatles-Fans aufhorchen ließen. Musikpädagoge Michael Kuhlmann, der die Gesamtleitung der Produktion übernommen hatte, hatte die guten alten Beatles-Stücken Takt für Takt neu verpackt, hatte sich dabei nicht nur die gängigen Ohrwürmer vorgenommen, sondern auch weniger bekannte Titel umgekrempelt. Seine Arrangements als gelungen zu bezeichnen, ist schon fast eine Herabwürdigung, denn in weiten Strecken waren sie einfach genial. Und dass die musikalische Umsetzung so hervorragend gelang, lag sicher daran, dass er die vielen Stärken und eventuellen kleinen Schwächen seiner mehr als 25 Solisten, die aus Lehrern und Schülern bestanden, ganz genau kannte und berücksichtigte.
Gesanglich ersetzte er John, George, Paul und Ringo durch die drei Sängerinnen Dorina Fichte, Catrin Groth und Christin Krause. Im ständig wechselnden, doch stets passenden Outfit boten sie eine stimmliche Vielfalt und Wandlungsfähigkeit, die staunen ließ. Und während die Instrumentierung bei den Original-Beatles noch sehr bescheiden war, kamen in der Lüner Revue von der Gitarre über Bass und Drums bis zu Trompete, Cello, Flöte, Akkorden und Saxophon für diese Art von Musik eher ungewöhnliche Instrumente zum Einsatz.
Nahe am Original Beatles-Sound waren nur wenige Stücke, „SGt. Peppers Lonely Heart Club Band”, „Ticket to ride” und vielleicht noch „Drive my Car”, der Rest war neu eingekleidet.
Effekte, die an eine Lasershow erinnern
„And I love her” wurde kammermusikalisch dargeboten von Flöte und Cello, „She loves you“ als Blues-Ballade mit gesprochener deutscher Einleitung, bei Norwegian Wood/ You’ve got to hide your love away“ erklang ein satter Big-Band Sound.
Doch vor allem wurde immer wieder gerockt, was das Zeug hielt, besonders im zweiten Teil der Show. Beim „Instrumental Lapse“ vor dem Finale bot Lichtmeister Niels Kastner Effekte, die schon fast an eine Lasershow erinnerten. Regisseur James Lyons hatte dafür gesorgt, dass eine insgesamt perfekte Musikshow geboten wurde. Dafür brachte er die notwendigen Choreographie-Ideen ein, dafür überraschte er mit immer wieder neuen Regieeinfällen. Und die Solisten zeigten dabei, was alles in ihnen steckt. Für den guten Ton sorgten Ulli Gronemeyer und Markus Pipke mit einer technischen Ausstattung, von der die Original Beatles mit ihren einfachen Rohren-Verstärkern wahrscheinlich nur geträumt haben.
Mit stehenden Ovationen wurden die Solisten von den Zuschauern gefeiert. Publikumsmeinung: „Hier wurde uns etwas ganz Tolles geboten, viel zu schade für nur zwei Aufführungen. Damit kann man bei einer Tournee ganze Säle füllen.“ Und „Stadtfilmer“ Knut Thamm meinte: „Mit dieser Show sollte man in die Partnerstadt Salford reisen, um die neu arrangierte Beatles Musik nach England zu exportieren.“