Schalksmühle. .
Unter den Mädchen und Jungen der Klasse 7 der Verbundschule gibt es durchaus welche, die Erfahrungen mit Alkohol und Cannabis-Produkten gemacht haben. Nicht immer waren sie rundweg schön. Die nachfolgende Übelkeit und der Kater am Tag danach . . . „Ich würd’s aber wieder tun. Man fühlt sich dabei so ganz anders. Dass man am nächsten Tag nicht weiß, was man alles gemacht hat, ist aber voll peinlich“, berichtete gestern eins der Mädchen.
Sucht und Sehnsucht
Die 18 Siebtklässer hatten Besuch von Antje Schmidt, Suchtkrankenhelferin beim Blauen Kreuz. „Nichts von dem, was ihr erzählt, verlässt den Raum“, sicherte sie den Schülern Vertraulichkeit zu. Da durfte auch die Lehrerin die offenen Bekenntnisse zum ersten Kontakt mit Alkohol und anderen Drogen mit anhören.
Der Besuch der Suchtkrankenhelferin gehört zum Sachunterricht. Schulleiterin Daniela Schröder ist froh, Antje Schmidt für ihren Einsatz im Rahmen des Sachkundeunterrichtes gewonnen zu haben. Die Schalksmühlerin, die seit zwei Jahren für die Kontaktstelle des Blauen Kreuzes arbeitet, kennt die Praxis und kann den Kindern aus eigener Anschauung näher bringen, wie Gewohnheit langsam zur Sucht führt. „Das schleicht sich ganz langsam ein“, sagte sie gestern. Hinter jeder Sucht stecke aber auch eine Sehnsucht, eine Geschichte. Einsamkeit, Frustration, Ärger, Trauer, Mobbing und mehr können Auslöser für schlechte Gewohnheiten sein, die dann schlimmstenfalls in einer Sucht enden. Nicht nur Alkohol, Haschisch-Produkte oder Tabletten können in die Abhängigkeit führen. Zusammen mit den Schülern erarbeitete Antje Schmidt auch andere Problemfelder: Rauchen, Spielleidenschaft, das ständige Daddeln am Computer, die Mädchen und Jungen entdeckten zahlreiche Verhaltensweisen, die in mehr oder minder schwere Abhängigkeit führen können.
Antje Schmidt arbeitet nicht mit dem erhobenen Zeigefinger. „Ich will Euch auch den Alkohol nicht ganz ausreden. Ich wünsche mir, dass Ihr sorgfältig auf Euch achtet und Hilfe sucht, bevor es zu spät ist.“