Dorsten. .

Im Kampf gegen resistente Keime führt das Elisabeth-Krankenhaus drei Monate lang ein hausinternes Screening aller Patienten durch.

Er gilt als der gefährlichste multiresistente Keim und ist ein gefürchteter Feind im Krankenhaus: Der Methicillin-resistente Staphylokokkus aureus (MRSA) ist gegen viele Antibiotika unempfindlich geworden. Um die Häufigkeit von MRSA zu bestimmen, findet vom 1. Mai bis zum 31. Juli im St. Elisabeth-Krankenhaus und auch in den anderen Kliniken des KKRN-Verbundes (Haltern, Marl, Westerholt) dieses MRSA-Screening statt.

„Das heißt: Alle Patienten erhalten einen Nasenabstrich auf MRSA. Sie werden darüber natürlich mündlich aufgeklärt“, sagt Bärbel Hoffmann, Fachkrankenschwester für Hygiene im St. Elisabeth-Hospital.

Zwar wurden schon zuvor Risikogruppen routinemäßig auf MRSA getestet, „Doch wir bekommen durch das flächendeckende Screening weiteren Aufschluss darüber, wie viele Menschen den Keim tragen und ob wir alle Risikogruppen erfasst haben“, erläutert Dr. Wilhelm Gross-Weege, Chef der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie hygienebeauftragter Arzt.

In den vergangenen Jahrzehnten hat der Anteil an Bakterien-Stämmen, denen Antibiotika kaum etwas anhaben können, deutlich zugenommen. Der gefährlichste davon, der MRSA, ist aufgrund bestimmter Eigenschaften gegen viele Antibiotika unempfindlich geworden ist. Deshalb ist eine wirksame Therapie sehr schwierig.

MRSA ist ein Hautkeim und wird von Mensch zu Mensch übertragen. Doch bei Gesunden kann er sich nicht ohne Weiteres ansiedeln, weil Haut und Schleimhäute Schutz bieten. Bestehen jedoch Risikofaktoren (häufiger Kontakt zu MRSA-Patienten, Einnahme von Antibiotika über einen längeren Zeitraum oder Wunden), dann läuft man Gefahr, dass der Keim sich auf Haut oder Schleimhaut festsetzt und Infektionen verursacht. Man schätzt, dass bis zu fünf Prozent der Deutschen diesen Erreger in sich tragen. Einen Grund für den Vormarsch von MRSA sehen Experten in einem übermäßigen Einsatz von Antibiotika.