Lünen. Probleme der Energiewirtschaft standen inhaltlich im Mittelpunkt des Besuchs von FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner bei Kraftwerks-Betreiber Trianel in Lünen. Einem höchst öffentlichen, bei dem seine Person in Wahlkampfzeiten mehr in den Mittelpunkt rückt als das eigentliche Thema.

Mangelnde Planungssicherheit herrscht für Investoren in der Energiebranche und die Marktmechanismen an der Strombörse funktionieren nicht richtig. Das sind Erkenntnisse, die der FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner von seinem Besuch am Trianel-Kraftwerk mitnimmt. Einem höchst öffentlichen, bei dem seine Person in Wahlkampfzeiten mehr in den Mittelpunkt rückt als das eigentliche Thema.

Eingeladen hatte der FDP-Kreisverband Unna, und zwar nicht nur Lindner, sondern auch jede Menge andere interessierte Liberale, für welche die Energiewirtschaft ein zentrales Thema der nächsten Jahre sein dürfte. Die Kamerateams drängelten sich um Lindner. Am Tisch, im Konferenzsaal, vor dem Bus für die Kraftwerksrundfahrt, im Bus, am Büfett. Aufnahmen von öffentlichen Auftritten Lindners sind gefragt, nicht zuletzt, weil die Personaldebatte bei der FDP weiter köchelt. Oder geköchelt wird. Lindner selbst hält sich da zurück. Der liberale Spitzenkandidat gibt sich in Lünen bewusst sachlich und interessiert.

Die Kritik von Manfred Ungethüm, Geschäftsführer des Trianel-Kohlekraftwerks, an der mangelnden Planungssicherheit für Investoren nimmt er mit. Auch die Kritik an der freien Preisbildung auf einem regulierten Strommarkt. Es brauche mehr Intelligenz an der Strombörse, glaubt Lindner. Er sieht ein Problem darin, dass in der Praxis Gerichte über Genehmigungen entscheiden und nicht das deutsche Emissionsrecht. Und dass nicht betroffene Verbände den Weg in die Instanzen beschreiten können, wenn es eine demokratische Entscheidung für ein Kraftwerk gebe, das wolle er auch noch mal mit in die Diskussion nehmen.

Die Kameras laufen bei solchen Äußerungen nicht mit. Bei der Auswahl der Häppchen zur Stärkung vor der Bustour über das Gelände schon. Könnte das Trianel-Kraftwerk reden, es hätte viel zu erzählen von Politprominenz, die sich auf Lünens größter Baustelle blicken lässt. Aber wenig von solcher, bei der die öffentliche Aufmerksamkeit so gut wie gar nicht dem Kraftwerk galt.