Bergkamen.. Im engeren Umkreis sorgen die Fast-Food-Firmen für Sauberkeit. An etwas weiter entfernten Parkplätzen wie an der Grünen Insel bleibt oft nach dem schnellen Picknick der Kunden der Müll zurück
Die Zukunft der Mülltonne, die für den Abfall vorbeieilender Passanten bereitsteht, hat schon begonnen. Freundlich fordert sie die Menschen auf, sie zu nutzen. Wird sie befüllt, presst sie den Inhalt platzsparend zusammen. Und geht nichts mehr hinein, meldet sie sich automatische beim Entsorgungsunternehmen und verlangt nach Leerung. Die elektrische Energie kommt natürlich von einer Photovoltaikanlage.
„So etwas wird jetzt in Bergkamen aufgestellt?“ Natürlich nicht, erklärt Dagmar Burger, Sprechering von McDonald's für Nordrhein-Westfalen und einige benachbarte Bundesländer. Hierbei handle es sich bisher um einen Test ihres Unternehmens in Frankfurt. Dort deckt sich die Laufkundschaft mit Leckereien ein und lässt die Verpackungen irgendwo liegen, oft genug nicht in den dafür vorgesehenen Abfallbehältern.
In Bergkamen sind es Autofahrer, die für Verdruss sorgen. Sie halten an der Drive-In-Essenausgabe und fahren nicht selten anschließend einen lauschigen Parkplatz an. Sehr beliebt sei der Parkplatz an der Kleingartenanlage „Grüne Insel“, weiß Bürgermeister Roland Schäfer aus eigener Beobachtung. „Da wird der Verpackungsmüll links und rechts aus den heruntergelassenen Seitenfenster hinausgeworfen.“ Eingesammelt werde er dann von den Kleingärtnern oder von Mitarbeitern des Entsorgungsbetriebs.
Und es seien nicht nur Tüten von McDonald's, sondern auch die Kartons von Pizzerien oder Überreste einer Döner-Mahlzeit, die öffentliche Grünanlage, aber auch private Vorgärten verschandelte.
Deutlich wies Schäfer darauf hin, dass diejenigen, die nach solchem Müllfrevel erwischt werden, mit einem Ordnungsgeld rechnen müsse. Ein Auge darauf habe zum Beispiel der städtische Ordnungsdienst. Der erwischt allerdings in der Hauptsache die kleineren Umweltsünder, die ihre Zigarettenkippe oder das Kaugummipapier auf dem für sie einfachen Weg entsorgen.
Entschieden wandte sich allerdings Schäfer gegen Vorstellungen, die besonders gefährdeten Stellen oder das Stadtgebiet für ein sauberes Bergkamen mit Videokameras zu überwachen. Er setzt vielmehr auf die Einsicht der Bürger, dass es nicht zu viel verlangt ist, nach einem Picknick im Freien anschließend den Müll ordnungsgemäß zu entsorgen.
Darauf hofft auch der stellvertretende Geschäftsführer des McDonald's an der Werner Straße, Phillip Scheider. Längst hat er sich als Kooperationspartner von McDonald's freiwillig dazu verpflichtet, regelmäßig im Umkreis den Müll einzusammeln. Der größere Teil stamme nicht von McDonald's, betont er.