Lünen. .
Eine Höchstarbeitszeit von 48 Stunden wöchentlich, wie sie eine Richtlinie der Europäischen Union vorsieht, hält der Lüner Feuerwehr-Chef Alfred Krömer für „einen Angriff auf das Ehrenamt. Das ist nicht leistbar, bei allem Wohlwollen für den Arbeitsschutz“.
Bis zu 40 Wochenarbeitsstunden fordere „eine normale Berufstätigkeit“, rechnet Krömer, ,,da bleiben für den ehrenamtlichen Einsatz bei uns nur noch acht Stunden – das ist zu wenig“. Schon die Grundausbildung für freiwillige Feuerwehrleute ziehe sich nach diesem Muster endlos hin, meint der Feuerwehr-Chef, „denn die fordert alles in allem 100 Stunden – und dann kann jemand nebenher schon keine praktische Arbeit mehr bei uns leisten“. Zwei Stunden müsse man schon für einen kleinen Blaulicht-Einsatz rechnen. „Was machen wir dann bei einem Großeinsatz, der bis zu zwölf Stunden dauern kann?“
Um das bereits geltende Arbeitszeitgesetz für hauptamtliche Beschäftigte (48 Stunden wöchentlich, zuvor 56) zu erfüllen, wurden laut Krömer schon vor Jahren fünf zusätzliche Kräfte eingestellt. Bei der Lüner Feuerwehr arbeiten in der Hauptwache und in sieben Löschzügen derzeit 70 Männer und Frauen. Hinzu kommen rund 200 ehrenamtliche Mitglieder.
Den Bedarf, die Arbeitszeit aus Gesundheitsgründen zu begrenzen, sieht Krömer nicht. „Unsere Arbeit ist anstrengend, aber auch ausgleichend, und man macht sie aus Überzeugung.“