Dorsten. .
Die Kosten wurden um 3,5 Mio. Euro pro Jahr gesenkt, weil über 316 000 m³ Wasser, 1600 Tonnen Abfall und 37,5 Mio. kWh Energie eingespart wurden. Die Investitionen von rund 6,2 Mio. Euro haben sich in 1,8 Jahren amortisiert! Das ist die stolze Bilanz, die Dagmar Stobbe von der städtischen Umweltabteilung sowie die städtischen Wirtschaftsförderer Günter Aleff und Frederik Hupperts gestern nach vier Ökoprofit-Projekten seit 2003 im Kreis Recklinghausen zogen. Und es geht weiter.
Noch im Sommer soll die fünfte Runde starten. Die Stadt Dorsten ist bereits seit 2004/2005 an den Projekten beteiligt, die inzwischen auf eine Kooperation im Kreis Recklinghausen setzen können. 17 Betriebe in Dorsten und kreisweit 70 haben mittlerweile ihre Betriebskosten durch Umweltmaßnahmen senken können - eben um diese 3,5 Mio. Euro pro Jahr.
Es waren kleine Betriebe dabei wie Kindergärten und große wie ein Stahlwerk oder eine Wurstfabrik mit 15 Großküchen. „Wir holen jeden Betrieb da ab, wo er steht“, erklärt Dagmar Stobbe das Prinzip von Ökoprofit. Das kann losgehen mit der Empfehlung, Energiesparlampen einzudrehen und enden bei dem Vorschlag, die alte Heizung durch eine sparsame, moderne zu ersetzen.
Viele Einsparungen sind ohne große Investitionen mit Verhaltensänderungen und kleinen Maßnahmen möglich. Wo gespart werden kann, wird direkt vor Ort an vier bis fünf Terminen mit den externen Beratern der Firma Baum geprüft. Es werden Verträge mit den Energieversorgern daraufhin überprüft, ob sie noch „passen“ und Betriebsabläufe kontrolliert. Durch kleine Veränderungen können schon Umwelt und Konto geschont werden. „In den Betrieben brauchen wir jemanden, der dahinter steht und mitmacht“, erklärt Dagmar Stobbe das Prinzip. Mit dazu gehören fünf Workshops, in denen die Themen theoretisch aufgearbeitet und auf neue Bestimmungen hingewiesen wird. Am Ende werden die Betriebe - das ist gut für die Werbung.
Im Sommer startet die nächste Runde. Rund 50 Betriebe in Dorsten wurden dafür bereits angeschrieben und haben noch bis Mai Zeit, sich zu bewerben. Kreisweit kommen jedes Jahr maximal 25 Betriebe zum Zuge, in der Regel sind drei bis vier aus Dorsten dabei. Unter den Dorstenern soll auch noch einmal beim Wirtschaftsempfang am nächsten Montag geworben werden. „Das ist Wirtschaftsförderung im klassischen Sinne“, freut sich Windor-Chef Günter Aleff über das Projekt, an dem bundesweit mittlerweile über 2000 Unternehmen in über 80 Kommunen beteiligt sind.
Für den Kreis Recklinghausen hat das Land bereits die Förderung der fünften Runde zugesagt. Die Unternehmen selber sind mit der Hälfte der Kosten dabei; das sind - je nach Betriebsgröße - zwischen 2000 und 8000 Euro für Beratung und Workshops.