Heil. . Regelmäßig, meist in den Nächten von Freitag auf Samstag, werden die Leitpfosten an der Nordseite der Königslandwehr herausgerissen,

Vermutlich seien sie nur besoffen und wüssten dann nicht, wohin mit ihren Kräften, vermutet Heils Ortsvorsteherin Rosemarie Degenhardt.

Doch was die unbekannten Täter vielleicht noch als groben Unfug in Betracht ziehen würden, grenzt für die Polizei ganz hart an einen gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr: Regelmäßig, meist in den Nächten von Freitag auf Samstag, werden die Leitpfosten an der Nordseite der Königslandwehr herausgerissen, in das benachbarte Waldstück geworfen und teilweise über mehrere 100 Meter bis zum Kanal geschleppt.

20 in einer Nachtflach gelegt

Rosemarie Degenhardt beklagt Vandalismus in Heil.
Rosemarie Degenhardt beklagt Vandalismus in Heil. © WR

Rosemarie Degenhardt vermutet, dass stets mehrere Täter am Werk sind. Denn anschließend liegt die ganze Reihe mit rund 20 Pfosten flach. Allein nur einen herauszuziehen, kostet viel Kraft. Und natürlich auch viel Zeit. Die benötigen danach auch die Mitarbeiter des städtischen Baubetriebshofs, die den Schaden wieder beheben. Die dadurch entstehenden Kosten wurmt die Ortsvorsteherin mächtig.

Naheliegend wäre, dass hier eine Gruppe junger Menschen nach einer feuchtfröhlichen Feier nur ihr Mütchen kühlen will. Da wäre für die Sprecherin der Kreispolizei Unna, Ute Hellmann, ein mögliches Motiv. Bei der Polizei hat Rosemarie Degenhardt inzwischen auch auch Anzeige gegen Unbekannt erstattet. „Wegen Sachbeschädigung“, lautete die Notiz bei der Anzeigenaufnahmen. Eventuell gebe es auch einen Hinweis auf die möglichen Täter.

Doch allein von Sachbeschädigung wollte die Polizeisprecherin am Dienstag gar nicht mehr reden. „Leitpfosten werden nicht ohne Grund aufgestellt“, betonte sie. Sie sollen zusammen mit ihren Reflektoren Autofahren darin hindern, vom Asphalt der Königslandwehr abzukommen und ins Gehölz des kleinen Wäldchens zu fahren. Inzwischen ist die Lage bei einem Unfall noch prekärer geworden: Die Stadt hat den Seitengraben zwischen Königslandwehr und Wald gesäubert und auch ausgehoben. Wer jetzt dort vom rechten Weg abkommt, muss mit schlimmen Schäden an Mensch und Auto rechnen. Der Vorwurf des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehrs, der zwangsläufig ein Strafverfahren nach sich zieht, erscheint so alles andere als abwegig.

Die Ortsvorsteherin hat nicht nur die Polizei eingeschaltet, sondern auch die Nachbarn an der Königslandwehr mobilisiert. Sie mögen doch bitte ein sehr waches Auge auf die so arg gefährdeten Leitpfosten halten.

Ob das was bringt, bezweifelt sie allerdings selbst: Wenn die Täter nachts aktiv sind, schlafen normalerweise die Bürger in Heil.

INFO

Die Leitpfosten herauszuziehen ist einfacher und weniger zeitaufwendig, als sie wieder einzusetzen.

Der Vorschlag, die Pfosten „diebstahlsicher“ einzubetonieren, ist von der Stadt verworfen worden: Zu gefährlich bei einem Unfall auf der Königslandwehr, so der Grund.