Holzwickede. .

Bis zur Sommerpause will Fachbereichsleiter Uwe Detlefsen der Politik den neuen Brandschutzbedarfsplan vorlegen. Das Gutachten beschreibt den Zustand und die Einsatzfähigkeit der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde. Was sich schon abzeichnet:

Trotz angespannter Finanzlage wird die Politik viel Geld in die Hand nehmen müssen, um die Leistungsfähigkeit der Freiwilligen Feuerwehr erhalten zu können. Als größte Investition noch dieses Jahr muss ein neues Hilfslöschfahrzeug (HLF) angeschafft werden, erläutert der zuständige Fachbereichsleiter Uwe Detlefsen. Bei dem HLF handelt es sich um einen neuen Typ Fahrzeug, eine Kombination aus Rüstwagen und Löschfahrzeug. „Solche Fahrzeuge gab es bis vor wenigen Jahren noch gar nicht“, so Detlefsen. 300 000 Euro wird es kosten. Die Ausgabe ist bereits im Haushalt vorgesehen. Doch es geht nicht nur ums Geld oder die Ausrüstung.


Untersucht wurde für den Brandschutzbedarfsplan auch die grundsätzliche Einsatzfähigkeit der freiwilligen Helfer. „Hier ist die Tendenz leider so, dass wir auf längere Sicht zu wenig ehrenamtliche Einsatzkräfte haben werden“, bestätigt Detlefsen. Zwar sei es auch ein allgemeines gesellschaftliches Problem, dass die Bereitschaft zum Ehrenamt sinkt. Hinzu komme die demographische Entwicklung.

Reagieren muss die Gemeinde trotzdem: Denn die aktuell 104 aktiven Feuerwehrleute werden ja nicht jünger. Zudem nimmt auch ihre Tagesverfügbarkeit ab: Immer weniger Arbeitgeber sind noch bereit, ihre Mitarbeiter für den Feuerwehrdienst freizustellen. Und auch die Mitarbeiter selbst sind aus Angst um ihren Arbeitsplatz zurückhaltender geworden, bei der Übernahme eines ehrenamtlichen Feuerwehreinsatzes. „Hier müssen wir politisch reagieren“, glaubt Detlefsen: mit Appellen, Gesprächen und mehr Öffentlichkeitsarbeit.

Die gesetzliche Vorgaben sind dabei klar: Acht Einsatzkräfte müssen binnen acht Minuten am Einsatzort sein. „Die zweite Einheit muss nach 13 Minuten vor Ort sein“, so Detlefsen. „In 90 Prozent aller Fälle klappt das auch.“ Könnte das aber die Gemeinde mit ihrer Freiwilligen Wehr nicht mehr gewährleisten, würde es noch viel teurer für sie. Dann müsste die Kommune eine eigene Berufsfeuerwehr oder zumindest Kooperation mit dieser finanzieren.

Ganz soweit sei man noch nicht. Aber über andere Konsequenzen, wie die Zusammenlegung der beiden Löschgruppen-Standorte Opherdicke und Hengsen wird für den Brandschutzbedarfsplan schon nachgedacht. „Für die Einsatzbereitschaft und auch finanziell wäre es sicher das Vernünftigste, den Löschzug Opherdicke/Hengsen auch an einem einzigen Standort zusammenzuführen“, glaubt Detlefsen. Auch dazu wird sich die Politik noch dieses Jahr äußern müssen.