Altena/Lennetal. . Wenn Lisa Arndt ihre Ausbildung bei der Sparkasse abschließt, hat sie drei Berufsabschlüsse: als Bankkauffrau, Sparkassen-Betriebswirtin und Bachelor of Science. Drei auf einen Streich: Das durfte bei der heimischen Sparkasse noch niemand zuvor.
Die 19-jährige gebürtige Altenaerin und Absolventin des Burggymnasiums kombiniert ihre Ausbildung mit einem dualen Studium. Ausbildungsleiterin Simone Maxwitat spricht mit Augenzwinkern von „Versuchskaninchen“ für die Sparkasse.
Unter Kollegen geht es manchmal tierisch locker zu. Das Geldinstitut setzt ein hohes Vertrauen in die 19-Jährige und investiert in den Nachwuchs. Die Chefin greift erneut zum Bild: Schließlich habe man keine „Katze im Sack“ gekauft. Lisa Arndt hatte sich seit September bereits als „ganz normale“ Azubi bewährt, als sich kurzfristig die Chance zum Umstieg bot.
Bis zu 22 Lehrlinge gleichzeitig lernen in Altenas größter Bank
Altenas größte Bank schreibt Aus- und Fortbildung ohnehin groß. Bis zu 22 Lehrlinge lernen gleichzeitig im Verbreitungsgebiet zwischen Plettenberg und Balve. Wer will, der wird übernommen. Kaum einer der fertigen Bankkaufleute gebe sich mit dem Erreichten zufrieden, weiß Daria Hein. „Personalentwicklung“ steht auf ihrer Aufgabenliste. Sie bringt ihre jungen Kollegen in Fachseminare. Die Anforderungen an Banker wachsen.
Lisa Arndt hatte die Arbeit in der Bank u.a. im Rahmen der Management-AG des Burggymnasiums kennengelernt und sich daraufhin bei fünf Banken beworben. Die Sparkasse griff zu. Seit September gehört die 19-jährige Neuenraderin zum Team. „Ich habe richtig viel Spaß daran“, beteuert Lisa.
Chance zum dualen Studiengang in Münster genutzt
Dann hörte sie, dass die Stelle für den dualen Studiengang unbesetzt sei. „So eine Chance bietet sich nur einmal“, dachte sie und hakte im Februar nach. Eine Woche später stand alles fest. Nach diversen Tests durfte die 19-Jährige ins gerade gestartete Semester einsteigen. Im März lief die erste Infoveranstaltung in der Sparkassenakamemie Münster.
Viereinhalb Jahre währt diese Doppelbelastung. „Die Studenten müssen sich bewusst sein, welcher Aufwand auf sie zukommt“, betont Daria Hein. Eine solche Ausbildung fordert Disziplin, gutes Selbstmanagement und den Verzicht auf Freizeit. Lisa Arndt fährt ihre diversen Orchester-Tätigkeiten auf Sparflamme. Das bodenständige Banker-Handwerk lernt sie wie ihre Kollegen in den Sparkassen zwischen Plettenberg und Balve.
An Hochschule der Sparkassen-Finanzgruppe eingeschrieben
Die Berufsschule bleibt ihr nicht erspart, obwohl sie gleichzeitig an der Hochschule der Sparkassen-Finanzgruppe eingeschrieben ist. Die University of Applied Sciences hat ihren Sitz in Bonn. Dort lernt sie per Fernstudium. Viele Abende und Wochenenden verbringt die Studentin demnächst in Lern-Chats.
Nach zweieinhalb Jahren darf sie sich Bankkauffrau nennen. Dann beginnen verstärkt Präsenzseminare an der Westfälisch-Lippischen Sparkassen-Akademie in Münster. Die Lernleistung wird kontinuierlich abgefragt. Fünf Module sind pro Semester zu absolvieren. Aber dafür ist nach fünfeinhalb Jahren der Weg frei für eine Karriere, sozusagen zum „höheren Tier“.