Unna. .
Ende einer fast 100 Jahre alten Ära: Im April 1967 wurde damit begonnen, die letzten Gaslaternen in Unnas Straßen durch elektrische Laternen zu ersetzen. Die Stadtwerke passten sich der Zeit an. Alte Lampen wurden an Liebhaber verschenkt. Ein Stück altes und durchaus romantisches Unna verschwand, musste dem technischen Fortschritt weichen.
Ein paar Ölfunzeln sorgten nächtens für ein wenig Licht in Unnas Straßen und Gassen. 1814 wurde die Gasbeleuchtung in London eingeführt. Elf Jahre später dann in den ersten Städten in Deutschland. Mitte der 1850er Jahre wurde auch der Wunsch in Unna laut, die Straßen mit dem helleren Gaslicht zu aufzuhellen, schreibt Klaus Basner in einer Abhandlung über die Gasversorgung in Unna. Das war schon allein dadurch erforderlich, weil durch die zunehmende Industrialisierung, die in den Jahren auch Unna erreichte, das Verkehrsaufkommen stieg. Im November 1860 nahm die Gasanstalt an der Leibnizstraße ihren Betrieb auf. Sie war die Vorläuferin der heutigen Stadtwerke. Und die feierten 2010 ihren 150. Geburtstag groß auf ihrem Gelände unweit der B 1.
Klaus Basner schreibt weiter, dass zu den Erstkunden meist Wirte gehörten. Die Zeiten der schummerigen Spelunken war vorbei. Hell musste es sein. Eine Wirtschaft, die etwas auf sich hielt, strahlte im hellen Gaslicht.
Und natürlich wurde auch die Straßenbeleuchtung umgestellt. Vor allem die großen Straßen in der Stadt bekamen die neuen Gaslaternen.
Sauer waren die Unnaer, deren Quartiere nicht mit Gaslaternen ausgestattet wurden. Sie zahlten genauso Steuern wie die Unnaer, die Gaslicht bekamen, so Basner.
Vor 45 Jahren war es dann vorbei mit dem Gaslicht. Und zurzeit läuft die nächste Veränderung: Unnas Laternen werden jetzt auf energiesparende LED-Leuchten umgestellt. Übrigens: Eine Gaslaterne gibt es noch in der Stadt. Die steht vorm Hellweg-Museum und leuchtet in der Dunkelheit vor sich hin.