Berlin. Deutsche TV-Produktionsfirmen sind wegen der Sparvorgaben für die ARD und das ZDF besorgt. Sie befürchten weniger Aufträge und eine schwindende Qualität.

Die deutschen Fernsehproduktionsfirmen machen sich Sorgen wegen der eingefrorenen Rundfunkgebühren und Sparvorgaben für ARD und ZDF. "Die Lage ist angespannt. Es gab auch einige Insolvenzen in der letzten Zeit", sagte Johannes Kreile, der Leiter Sektion Fernsehen der Produzentenallianz, in einem Interview. Die Fernsehproduzenten befürchten nach seinen Worten, dass die Sender weniger Aufträge erteilen und zugleich die Qualität der Programme leidet.

Kreile betonte aber, die Lage sei nicht dramatisch. "Sie ist an einem Punkt, an dem man der Politik deutlich machen muss, dass sie mit ihrer Rasenmäher-Methode 'Die Öffentlich-Rechtlichen müssen sparen, die haben eh so viel Geld' etwas beschädigen, was sie eigentlich nicht beschädigen wollen. Kreile wies darauf hin, dass der neue ZDF-Intendant und Fernsehspielchefs Sparmaßnahmen angekündigt und gesagt haben: "Da müssen wir von der einen oder anderen liebgewonnenen Programmfarbe Abstand nehmen." Kreile kommentierte dies: "Das ist ja nichts anderes als die Ankündigung von Kürzungen an interessanten Programmen."

Resolution verabschiedet

Auf ihrer Jahresversammlung am 9. Februar beschloss die Produzentenallianz eine Resolution. Darin bringt die Organisation ihre Sorge zum Ausdruck, "dass nicht mehr ausreichend Geldmittel zur Verfügung stehen, um hochwertige Produktionen herzustellen", wie Kreile sagte. "Wenn Sie über Jahre hinweg gleich bleibende Etats haben, dann ist ja ganz klar, dass es irgendwo aufgefangen werden muss." Die Inflation sei im Medienbereich noch ein bisschen höher, weil Personalkosten über 50 Prozent der Kosten einer Fernsehproduktion ausmachten. Kreile fügte hinzu: "Die eine oder andere Stelle wurde durch technische Verbesserung aufgefangen, aber - wie man so schön sagt - jetzt ist die Zitrone ausgepresst, jetzt geht nichts mehr." (dapd)