Schwerte. .

Im AWO-Kindergarten Regenbogen an der Beckestraße und im Waldorfkindergarten sollen weitere Plätze für Kinder unter 3 Jahren entstehen, berichtet Charlotte Schneevoigt, Leiterin des Jugendamtes. Damit komme die Stadt dann auf eine Zahl von 192 Plätzen, habe aber die Quote noch nicht erreicht, die ab 2013 zur gesetzlichen Pflicht wird. Im übernächsten Jahr sollen für 35 Prozent der jüngsten Altersgruppe Betreuungsplätze zur Verfügung stehen. Schneevoigt bezweifelt aber, dass die Kommune bis dahin ihrer Pflicht in Gänze nachkommen kann. Dafür reiche die Zeit wahrscheinlich nicht mehr.Mit den 192 Plätzen habe Schwerte aber schon die Marke von 30,5-Prozent erzielt.

In fünf Kindergärten hat das Ausbauprogramm für U3 entweder schon begonnen oder es sind bereits die Wege bereitet.

Dabei handelt es sich um die drei katholischen Einrichtungen an der Haselackstraße, an der Kopernikusstraße und in der Westhofener St. Petrus-Gemeinde sowie die beiden evangelischen Kitas in Ergste und auf der Schwerterheide.

Geld vom Land

Neben den 453 000 Euro, die der Kommune an Fördergeldern für den U3-Ausbau der öffentlichen Hand bereits zustehen, baut Schneevoigt auf das Investitionspaket, das die nordrhein-westfälische Familienministerin Ute Schäfer aufgelegt hat. Rund 400 Millionen Euro umfasst das Programm, teilt das Ministerium in einer offiziellen Erklärung mit. Da das Land keinen genehmigten Haushalt hat, bedurfte es einer Ausnahmegenehmigung durch den NRW-Finanzminister, dass die Gelder nun überhaupt fließen können, ergänzt die Ministerin. Auf Nachfrage sagte ein Sprecher, dass für Schwerte 262 Plätze vorgesehen seien und dafür auch die fehlenden Fördergelder bereit gestellt würden. Der Sprecher verwies darauf, dass inzwischen eine Task Force eingerichtet sei, um den Städten flankierend zur Seite zu stehen. Bei möglichen Schwierigkeiten oder bürokratischen Hürden würden Fachleute des Ministeriums den Kommunen Beratung bieten und sie unterstützen.

Charlotte Schneevoigt hält wie andere Leiterinnen und Leiter von Jugendämtern die Antragsverfahren für äußerst aufwendig und komplex. Deshalb sei es auch schwierig, die zeitlichen Vorgaben einzuhalten.

Erschwert werde der gesamte Prozess des U3-Ausbaus zudem durch eine andere Entwicklung: „Kinder über drei Jahren haben einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz“, sagt Schneevoigt. Den gesamten Bedarf abzudecken, lasse weniger Spielräume für die Betreuung für Kinder unter drei Jahren.