Dortmund. Timo Boll rechnet im Halbfinale der Tischtennis-WM mit deutlich stärkerem Widerstand als im bisherigen Turnierverlauf.
Die deutschen Tischtennis-Herren haben bei der Team-WM in Dortmund in diesem Augenblick bereits Bronze gewonnen. Es interessiert sie nicht.
Der 3:0-Sieg gegen Schweden am Freitagnachmittag bedeutet den Einzug ins Halbfinale am Samstag gegen Japan. Da der dritte Platz bei der WM in der Westfalenhalle nicht ausgespielt wird, haben alle Halbfinalisten mindestens Bronze sicher. Doch die deutschen Spieler wollen mehr. Nach dem mühelosen Erfolg gegen die Schweden reden sie an diesem Nachmittag nur noch über Japan.
Timo Boll, der Jens Lundqvist mit 3:1 abgefertigt hatte, glaubt: „Japan wird ein harter Brocken.“ Patrick Baum, der Par Gerell mit einem 3:0 demontierte, sieht es anders: „Wir sind im Halbfinale leichter Favorit.“
Favorit oder nicht?
Was denn nun? Vielleicht sollte man den dritten deutschen Spieler als Schiedsrichter dazu hören. Dimitrij Ovtcharov, der den 45-jährigen Schweden Jörgen Persson beim 3:0 ebenfalls keine Chance ließ, entscheidet sich für die Boll-Variante: „Das Spiel gegen Japan wird um einiges schwerer als die Sache gegen die Schweden.“
Die Schweden, die erst über den Umweg Achtelfinale und einen Sieg gegen Portugal ins Viertelfinale eingezogen waren, waren eine Nummer zu klein für die Deutschen. Timo Boll freut sich über die Kurz-Auftritte seines Teams, die im Laufe eines Turniers Kraft sparen. Länger wolle er auch gar nicht spielen, wenn es nicht nötig sei, meint er. Allerdings hat die Nummer sechs der Weltrangliste vom Bundesligisten Borussia Düsseldorf auch ein Herz für die Fans. „Schade, bei den klaren Siegen kommen die Zuschauer nicht immer richtig auf ihre Kosten.“
Allerdings könnte das heute um 13 Uhr im Halbfinale gegen Japan schon ganz anders werden…