Dorsten. .
Im Sommer wird der Gashahn aufgedreht. Dann soll das erste Biogas aus der von EnD-I betriebenen Anlage im Industriepark Dorsten/Marl in das öffentliche Netz eingespeist werden.
Auf dem Weg dorthin wurde jetzt eine wichtige Hürde genommen. Am Freitag hat die RWE-Tochter „Westfalen-Weser-Ems Verteilnetz“ ihre sogenannte Biogaskonditionierungs- und Einspeiseanlage vorgestellt. Die steht direkt neben der EnD-I-Anlage und wird dem Biogas Luft, Flüssiggas und den erdgastypischen Geruch beimischen. Zwingende Voraussetzungen, um das Gas letztendlich an den Endverbraucher liefern zu können.
„Wichtig ist vor allem die Verdichtung des Gases. Das kommt mit sechs bis sieben bar aus den Gärbehältern in unserer Anlage an, muss aber mit elf bis zwölf bar ins Netz eingespeist werden“, erklärt Frank Behrendt, zuständiger Abteilungsleiter Gas bei RWE. „Aus Sicherheitsgründen“ werde dem geruchlosen Biogas auch der Geruchsstoff Odor beigemischt. Durch eine schon fertiggestellte, rund 1,5 Kilometer lange Leitung wird das Gas von dort aus ins vorhandene Netz eingespeist. Zwischengeschaltet ist noch eine Erdgasbezugs- und Biogasrückverdichter-Anlage an der Halterner Straße, die letzte Schnittstelle zum öffentlichen Netz. Diese deutschlandweit bislang einzigartige Anlage reguliert die Einspeisemenge an Biogas. Wird zu viel produziert, leitet sie diesen Überschuss ins Gastransportnetz ein und stellt es so anderen Anbietern zur Verfügung.
Rund neun Millionen Euro hat die RWE-Tochter dafür investiert. Das Unternehmen bezeichnet sich als „Transporteur“ und „Dienstleister“ für EnD-I. „Wir sorgen für die reibungslose Einspeisung ins Netz“, so Behrendt.
Damit sind nun die äußeren Voraussetzungen geschaffen für die Inbetriebnahme der Biogasanlage. Im Frühjahr, hat EnD-I angekündigt, werde die schrittweise Befüllung der Gärbehälter beginnen.
Mit Lieferanten, die Ver- und Entsorgung der Anlage gewährleisten werden, stehe man vor dem Vertragsabschluss, heißt es bei EnD-I in Halle.