Duisburg. Der Duisburger Zoo hofft auf Nachwuchs der bedrohten Tierart. Im Tierpark am Kaiserberg wurde ein neues Gehege eröffnet.

Naturnah gestaltet das große Freigehege mit Wasserfall, Hügellandschaft und Hängematten in Baumwipfelhöhe; bedroht die Bärenart, die sich jetzt dort tummelt: Der Tierpark am Kaiserberg ließ am Freitag erstmals das Brillenbär-Pärchen Pablo und Huanca in sein neues Domizil.

Zoo-Welten ändern sich: Auf nacktem Beton zogen früher Kodiak-Bären ihre Kreise im tristen Grau nahe der Brücke über die Autobahn A 3. Ihre kleineren, ursprünglich aus Südamerika stammenden Artgenossen mit der ihr den Namen gebenden Gesichtszeichnung können sich dagegen nun auf üppigen 1300 qm austoben, zwischen Steinblöcken, Erdhügeln und Kunstfelsen, die den Beton kaschieren.

Auswahl über das europäische Zuchtprogramm

Gezielt hat sich der Zoo eine bedrohte Bärenart ausgesucht und über das europäische Zuchtprogramm die vierjährige Dame aus Zürich und den 14 Jahre alten robusten Herrn aus Aschersleben ins neue Revier im Revier geholt. Platz für den erhofften Nachwuchs gibt es satt – Weitsicht für die Brillenbären.

Weitsicht auch für die Besucher: an großflächigen Sichtpanoramafenstern zwischen Palisaden und Bambus schauen sie nur in die Natur. Irgendwo dazwischen tummeln sich die Bären. „Da kann es sein, dass man die Tier auch mal suchen muss“, verspricht Zoo-Direktor Achim Winkler Safari-Gefühle.

Zur Eröffnung ihres Geheges zum Ferienbeginn ließen sich Pablo und Huanca dann aber gleich blicken und kletterten zwischen den Bäumen umher. 1,5 Mio Euro hat die Anlage den Zoo gekostet; ein Drittel sparte der Förderverein an. Es lohnte sich: Mit ihrer agilen Art entzücken die Brillenbären nun die Zoobesucher – und erinnern dabei an große Teddybären. (vel/-er)